Emmerich Stadtsparkasse soll rentabler werden

Emmerich · Die Stadtsparkasse Emmerich-Rees will rentabler werden. Das ist eines der Ziele für dieses Jahr, das Sparkassenchef Horst Balkmann am Freitag bei einem Pressegespräch formulierte.

 Die Stadtsparkasse erwirtschaftet einen Gewinn von 600 000 Euro, die Tochterunternehmen einen von 1,2 Millionen Euro. Horst Balkmann (oben) und Gregor Reinen wollen das Geldinstitut rentabler machen.

Die Stadtsparkasse erwirtschaftet einen Gewinn von 600 000 Euro, die Tochterunternehmen einen von 1,2 Millionen Euro. Horst Balkmann (oben) und Gregor Reinen wollen das Geldinstitut rentabler machen.

Foto: Endermann/Archiv

Das Jahr 2012 schließt mit einem voraussichtlichen Sparkassengewinn von 600 000 Euro ab. Weitere Sparkassentöchter wie Provinzial sowie die Unternehmen rund um Bauen und Grundstücke liegen bei einem Jahresplus von 1,2 Millionen Euro. Damit bewegt sich die Sparkasse in der Gewinnzone und kann ihr Eigenkapital stärken. Das allerdings soll mehr werden.

 Die Stadtsparkasse erwirtschaftet einen Gewinn von 600 000 Euro, die Tochterunternehmen einen von 1,2 Millionen Euro. Horst Balkmann (oben) und Gregor Reinen wollen das Geldinstitut rentabler machen.

Die Stadtsparkasse erwirtschaftet einen Gewinn von 600 000 Euro, die Tochterunternehmen einen von 1,2 Millionen Euro. Horst Balkmann (oben) und Gregor Reinen wollen das Geldinstitut rentabler machen.

Foto: Endermann/Archiv

Die Sparkasse verfügt über eine unterdurchschnittliche Eigenkapitaldecke, weshalb Ende 2012 der Kreis Kleve mit zehn Millionen Euro eingestiegen ist. "Wir brauchen Eigenkapital, um die heimische Wirtschaft mit Krediten versorgen zu können", so Balkmann.

Das Emmericher Geldinstitut leidet zudem unter den Altlasten WestLB und Berliner Landesbank, an denen es durch den Sparkassen- und Giroverband beteiligt ist. Mit einer halben Million Euro jährlich muss die Stadtsparkasse Emmerich-Rees für die Risiko-Geschäfte der einstmaligen Vorzeigebank aus Düsseldorf geradestehen. Wie viele Jahre das noch gehen muss, ist nicht klar. Es sind noch mindestens sieben. Wegen der Berliner Pleitebanker mussten die Emmericher eine Million Euro abschreiben.

Diese unverschuldeten Faktoren und "Bilanzmathematik", wie Sparkassen-Vorstand Gregor Reinen sagt, haben dazu geführt, dass die Konzernbilanz der Sparkasse für 2011 ein Minus von 1,8 Millionen Euro aufwies. Balkmann und Reinen ärgert das, weil sich aus dieser Summe ein schiefes Bild ergebe. Lediglich negative Einflüsse seien in die Konzerbilanz geflossen, während das Sparkassengeschäft positiv verlaufen sei. Vorstandsassistent Thorsten Welmans: "In dem Konzernkreis sind beispielsweise gewinnbringende Tochterunternehmen der Sparkasse nicht enthalten."

In 2012 wird die Bilanzsumme der Sparkasse bei 860 Millionen Euro liegen. Sein Geld verdient das Geldinstitut mit dem Verleihen von Geld, derzeit mit steigender Tendenz bei der Baufinanzierung. Die ist um fast 30 Prozent angestiegen. Das liegt an den niedrigen Zinsen.

Doch trotz der steigenden Zahlen bei Baufinanzierung und Konsumentenkrediten ist die Sparkasse noch wichtiger für die heimische Wirtschaft. 53 Prozent des Kreditvolumens gehen an hiesige Unternehmen, 47 an Privatleute. Und das bei einem Kreditivolumen von 654 Millionen Euro. "Von einer Kreditklemme kann keineswegs die Rede sein", sagt Balkmann.

Träger der Stadtsparkasse sind die Stadt Emmerich, die Stadt Rees und der Kreis Kleve. Das Geschäftsmodell ist daher auch dem Allgemeinnutz verpflichtet. 200 000 Euro hat die Sparkasse für gute Zwecke ausgeschüttet. Sie unterhält elf Filialen, beschäftigt 188 Menschen, davon 22 Auszubildende. 80 Prozent der Neu-Unternehmer in der Region werden von der Sparkasse finanziert.

Balkmann: "Wir unterscheiden uns in unserem Auftrag eben von Privatbanken, denen es ausschließlich auf Rendite ankommt."

(RP/ac)
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