Emmerich Jetzt oder nie: Bund überrumpelt Stadt mit 110 000 Euro Fördergeld

Emmerich · Die Stadt Emmerich könnte 110 000 Euro Bundesmittel für die Schaffung von Kita-Plätzen bekommen – wenn sie es schafft, ein Konzept für ein "förderwürdiges" Projekte binnen vier Wochen auf den Tisch zu legen. Das, sagt Bürgermeister Johannes Diks, sei "nicht unmöglich, aber sehr ambitioniert". In vier Wochen würde man normalerweise jedenfalls keine Pläne für eine Kita-Erweiterung aus dem Boden stampfen.

Die Stadt Emmerich könnte 110 000 Euro Bundesmittel für die Schaffung von Kita-Plätzen bekommen — wenn sie es schafft, ein Konzept für ein "förderwürdiges" Projekte binnen vier Wochen auf den Tisch zu legen. Das, sagt Bürgermeister Johannes Diks, sei "nicht unmöglich, aber sehr ambitioniert". In vier Wochen würde man normalerweise jedenfalls keine Pläne für eine Kita-Erweiterung aus dem Boden stampfen.

Zumal niemand weiß, wie viele zusätzliche Plätze tatsächlich Sinn machen. Und es wurde auch noch nicht darüber nachgedacht, in welchem Ortsteil sie am besten geschaffen würden. Für das Kindergartenjahr 2013/2014 kommen derzeit fast täglich neue Anmeldungen. "Es ist nicht gut, wenn man in einem so engen Zeitfenster entscheiden muss", kritisiert Diks. Das Förderangebot des Bundes für die nordrhein-westfälischen Städte kam erst am Mittwoch: "Wir müssen bis zum 15. April etwas auf den Weg bringen, ohne genau zu wissen, ob es bedarfsgerecht ist."

Es sei denn, die Stadt verzichtet darauf und nimmt die Fördersumme nicht — aber ein erweitertes Angebot an Kita-Plätzen könnte man durchaus gebrauchen.

Die nächsten Schritte: "Wir müssen jetzt ganz schnell mit den Trägern unserer Kindergärten abstimmen, ob sie vom Grundsatz her interessiert sind." Falls ja, müsste schleunigst ein Architekt mit Planungen beauftragt werden.

Die Kurzfristigkeit der ganzen Angelegenheit setzt die Stadt enorm unter Druck. Überrascht ist Diks davon aber nicht: Wenn es um Kindergärten gehe, sei das inzwischen beinahe normal, sagt er.

So sei beispielsweise am 28. Februar ein Erlass erschienen, nach dem öffentliche Mittel für Kita-Investitionen nur noch in Plätze für unter Dreijährige fließen dürfen. Damit hatte bis dahin niemand gerechnet. Der Abgabetermin für die entsprechenden Unterlagen war am Freitag, 15. März. Binnen zwei Wochen musste die Stadt also ihre Finanzierungskonzepte umstellen, um spätere Rückforderungen zu vermeiden.

(szf)
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