Emmerich Stadt stopft das Loch in der Kultur-Kasse

Emmerich · Für Michael Rozendaal, Leiter der Emmericher Kulturbetriebe, gab's gestern Abend eine gute Nachricht. Für das so genannte "Rumpfwirtschaftsjahr" hatte sich im Zeitraum vom 1. August bis zum 31. Dezember vergangenen Jahres ein Loch in der Kasse in Höhe von exakt 25 127,45 Euro ergeben. Doch die Verantwortlichen in Sachen Kultur müssen sich mit diesen "Schulden" aus der jüngeren Vergangenheit nicht länger herumplagen.

"Es hat sich gezeigt, dass wir die Kulturbetriebe offenbar etwas zu gering ausgestattet haben. Deshalb möchten wir den Fehlbetrag mit Geld aus dem Haushalt 2011 begleichen", sagte Kämmerer Ulrich Siebers. Die Mitglieder des Kulturausschusses stimmten geschlossen zu. Christian Beckschaefer (BGE) regte sogar an, den Zuschuss in Zukunft wieder zu erhöhen: "Dann müssen wir in der nächsten Sitzung nicht schon wieder über einen Verlustausgleich sprechen."

Ursprünglich hatte Michael Rozendaal geplant, die Rechnung in einem Zeitraum von fünf Jahren aus dem Kultur-Etat zu begleichen. "Dann hätten wir beispielsweise die beliebte Reihe Kunst, Klassik und Aperitif einstellen müssen", erklärte er. Außerdem erläuterte er noch einmal, wie sein Betrieb innerhalb von fünf Monaten in die Miesen geraten war. Nur 200 Besucher hatten die Ballett-Aufführung vom "Nussknacker" sehen wollen. Noch geringer war das Interesse für die Oper "Madame Butterfly", die gerade einmal 140 zahlende Musikfreunde angelockt hatte. Viel zu wenig, um rote Zahlen verhindern zu können. "Irgendwo müssen wir uns auch nach dem Publikumsgeschmack richten. Deshalb verzichten wir in diesem und im nächsten Jahr auf vergleichbare Veranstaltungen", kündigte Rozendaal an. Außerdem seien Personal- und Nebenkosten gestiegen. Als Beispiel nannte der Emmericher Kulturchef die Neuregelung der GEMA-Gebühr: "Diese richtet sich mittlerweile nach der Größe des Veranstaltungsraumes. Und im Stadttheater kommen nun einmal einige Quadratmeter zusammen."

Info Da sich kein geeigneter Termin gefunden hat, verzichten die Emmericher Kulturbetriebe in diesem Jahr auf eine Open-Air-Veranstaltung der Reihe "Kultur pur".

(RP)
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