Emmerich Imposante Baustelle am Rheinufer

Emmerich · Von großen Arbeitsschiffen aus, per Kran und in Präzisionsarbeit werden im Rheinpark derzeit gewaltige Eisenpfeiler in das Rheinufer gerammt. So entsteht der lang erwartete Aussichtspunkt, die Auto-Absetzstelle für Binnenschiffer.

 Auf der schwimmenden Baustelle kommt schweres Gerät zum Einsatz. Vorne sind die bereits in den Boden gerammten Eisenpfeiler zu sehen, im Hintergrund die Kräne des Containerhafens.

Auf der schwimmenden Baustelle kommt schweres Gerät zum Einsatz. Vorne sind die bereits in den Boden gerammten Eisenpfeiler zu sehen, im Hintergrund die Kräne des Containerhafens.

Foto: Axel Breuer

Dieselmotoren dröhnen unablässig und spucken Qualmwolken über den Schnee am Ufer. Der Haken des großen Krans pendelt träge überm Deck des Arbeitsschiffes, mehrere Handwerker sind dort zwischen gestapelten Metallrohren und Maschinen unterwegs. Auf der Baustelle am Rheinufer geht es recht langsam voran — schließlich werden dort tonnenschwere Teile bewegt.

Vier mächtige Metallpfeiler für die neue Pkw-Absetzstelle waren bis gestern Mittag etwa auf Höhe des Kriegerehrenmals in den Hang am Rheinufer gerammt. Auf diese Säulen, die bis einige Meter weit in den Rhein hinein gesetzt werden, wird die Plattform gelegt, über welche die Binnenschiffer ihre mitgeführten Autos von Bord ans Ufer bringen können. Wird das Plateau gerade nicht für diesen Zweck gebraucht, dann soll es als Aussichtsterrasse für Passanten dienen — es bietet besten Blick auf Fluss und Hafen.

Der Baubeginn war ursprünglich schon für Sommer 2012 angesetzt, später für den Herbst, am Ende begannen die Arbeiten im Winter. Am Anfang stand die Sondierung des Untergrundes, um sicherzugehen, dass keine Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieges darin verborgen lagen. Seit zwei Wochen sind jetzt die Arbeitsschiffe vor Ort im Einsatz, um die Eisenpfeiler in den Grund zu bringen.

Einige Monate wird der Bau in Anspruch nehmen. "Bis Sommer werden wir brauchen", schätzte Bernd Schönfelder, Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes Duisburg-Rhein. Wenn alle Säulen in den Boden gerammt worden sind, werden an Land die Fundamente für die obere Plattform der Konstruktion gefertigt. Die Elemente der darunter liegenden, etwa 55 Meter langen Stahlkonstruktion — eine Anlegestelle, die untere Plattform zum Absetzen der Autos und eine lange Rampe für die Auffahrt — werden nach und nach im Werk nach Maß vorgefertigt, zur Baustelle gebracht und vor Ort eingesetzt. Abschließend stehen Tätigkeiten wie die Montage von Geländern oder der Anstrich.

Die anfänglichen Verzögerungen erklärt das Wasser- und Schifffahrtsamt mit organisatorischen und bürokratischen Problemen. Beispielsweise habe man für Vertragsabschlüsse etwas länger gebraucht als erwartet. "Wir hatten das wohl leider etwas zu optimistisch eingeschätzt", so Schönfelder. Beim Investitionsvolumen von einer Million Euro soll es aber bleiben: "Wir gehen davon aus, dass wir den Kostenrahmen halten können."

Die Baustelle am Wasser wird also noch für Wochen bestehen. An Land sind derzeit gerade mal ein paar Quadratmeter Fläche mit einem Bauzaun abgesperrt.

Die Bedeutung einer Pkw-Absetzstelle hat ein Vorfall Anfang 2012 verdeutlicht. Die Frau eines niederländischen Binnenschiffers war bei einem Abladeversuch eines Autos unter beengten Bedingungen beinahe zwischen dem Fahrzeug und einem Schild eingeklemmt worden.

(RP/rl)
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