Emmerich Er will den Ärmelkanal durchschwimmen

Emmerich · Roel van Beek (23) aus 's-Heerenberg trainiert in Emmerich und Rees. Das Ijsselmeer durchquert er in sechs Stunden.

 Roel van Beek fiel schon beim jüngsten 24-Stunden-Schwimmen in Emmerich auf. Er legte eine Strecke von 34 800 Metern zurück.

Roel van Beek fiel schon beim jüngsten 24-Stunden-Schwimmen in Emmerich auf. Er legte eine Strecke von 34 800 Metern zurück.

Foto: rp-foto. axel breuer

Beim 24-Stunden-Schwimmen im Embricana machte der niederländische Schwimmer Roel van Beek von sich reden. Er legte eine Strecke von 34800 Metern zurück. Das ist in etwa die Distanz, die er bei einem ganz besonderen Vorhaben bewältigen muss: In diesem Sommer möchte der aktive Sportler den Ärmelkanal zwischen Dover und Calais durchschwimmen. "Zurzeit trainiere ich, und da ist so eine Schwimmveranstaltung eine gute Möglichkeit", sagt der 23-jährige Roel van Beek. "Aber wenn ich den Ärmelkanal durchquere, kann ich keine Pausen machen."

Mit acht Jahren bekam der 's-Heerenberger Schwimmunterricht im Schwimm- und Poloverein Montferland. Vier Jahre lang nahm er an verschiedenen Wettkämpfen teil, bevor er zum Wasserball wechselte, wo er heute Mannschaftskapitän ist.

Zwei Jahre lang spielte er höherklassig beim Poloverein in Arnheim, schaffte das aber dann aufgrund seines Studiums nicht mehr. Er wurde Trainer für Polizisten. Heute arbeitet er in der Werbebranche.

Sport spielte für Roel van Beek immer eine große Rolle. Er suchte Herausforderungen. So fuhr er in 18 Tagen die 1600 Kilometer vom französischen Marseille in seinen Heimatort und nahm 2011 am "Roparun" teil, einem Stafettenlauf von Paris nach Rotterdam, bei dem er in zweieinhalb Tagen 64 Kilometer zurücklegte. Die Idee, den Ärmelkanal zu durchschwimmen, schwirrte ihm schon länger im Kopf herum.

Er sucht Sponsoren, die sein Vorhaben finanziell unterstützen und für die Stiftung "Bergh in het Zadel", die sich für die Bekämpfung von Krebs einsetzt, spenden. Seit März ist er in der Vorbereitung. Dreimal die Woche schwimmt er fünf bis zehn Kilometer, im Winter im Schwimmbad in 's-Heerenberg. Im Sommer trainiert er im Reeser Stadtbad, im Ijsselmeer — das überquerte er in sechs Stunden — und in der Nordsee. Im August schaffte der junge Sportler in Dover die Qualifikation für die Ärmelkanal-Überquerung. "Dafür muss man die 800-Meter-Strecke zwischen dem touristischen Hafen und dem Industrie-Hafen sechs Stunden lang hin- und herschwimmen", erzählt er.

Da das Wasser im Ärmelkanal 16 Grad kalt ist, er aber nicht im Neoprenanzug schwimmt, muss er sich an Kälte gewöhnen. "Das geht mit kalten Duschen, und spätestens im Mai gehe ich wieder draußen schwimmen."

Ende August oder Anfang September ist es soweit: Ein Boot mit Schiedsrichtern wird ihn begleiten. Unterwegs bekommt er Müsliriegel, Bananen und warmen Tee, darf sich aber nicht im Boot ausruhen. Weil er nicht geradeaus schwimmen kann, wird die Strecke etwa 40 Kilometer betragen.

"Ich hoffe, ich schaffe das in zwölf Stunden", hat sich Roel van Beek vorgenommen.

(RP)
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