Handball Hamborn schafft das Unmögliche und wahrt seine Chance auf den Klassenerhalt

Duisburg · Die Handballer von Hamborn 07 haben am Samstagabend ein mittleres Wunder vollbracht. Im Heimspiel gegen den TuS Treudeutsch Lank holten die "Löwen" einen Zwölf-Tore-Rückstand auf, behielten am Ende mit 35:33 (15:22) die Oberhand und halten damit die vage Hoffnung auf den Verbleib in der Oberliga am Leben.

 Eine Szene mit Symbolcharakter: Mit einem Kraftakt drehten Hamborn 07 und Damian Janus (am Ball) einen Zwölf-Tore-Rückstand im direkten Abstiegsduell mit dem TuS Treudeutsch Lank.

Eine Szene mit Symbolcharakter: Mit einem Kraftakt drehten Hamborn 07 und Damian Janus (am Ball) einen Zwölf-Tore-Rückstand im direkten Abstiegsduell mit dem TuS Treudeutsch Lank.

Foto: andreas probst

Über weite Strecken der ersten Halbzeit bot das Schlusslicht eine desolate Vorstellung, was die ebenfalls vom Abstieg bedrohten Gäste aus Meerbusch konsequent nutzten, um sich bis auf 8:20 (24.) abzusetzen. "Die erste Hälfte war zum Davonlaufen. Wir sind in alte Muster verfallen, haben viel zu viele einfache Fehler gemacht und dann die Köpfe hängen lassen", befand Trainer Jogi Bing, der in der Kabine gemeinsam mit Routinier Fabian Schneider an die Moral seiner jungen Mannschaft appellierte: "Ich habe den Jungs klargemacht, dass wir so nicht auftreten dürfen."

Gefordert, getan. Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Hamborner von ihrer Schokoladenseite. Mittelmann Fabian Schwartz führte nun klug Regie und bewies selbst Torriecher. OSC-Leihgabe Robin Flemmig lief zu großer Form auf, und auch die Außen Dominik Gernand und Fabian Schneider zeigten sich treffsicher. Und weil auch die Hintermannschaft nun Kämpferqualitäten an den Tag legte, brachten die Löwen ihre Gäste völlig aus dem Konzept.

Der beruhigende Vorsprung des Drittletzten, der mit einem Sieg den wohl entscheidenden Schritt hin zum Klassenerhalt gemacht hätte, schmolz wie ein Eis in der Sonne und war beim 28:29 (51.) aufgebraucht. Die folgende Auszeit von Lanks Trainer Hubert Krouß verpuffte. Dem Hamborner Tempospiel hatte Treudeutsch, das seinerseits in der zweiten Hälfte wie ein Absteiger agierte, nichts mehr entgegenzusetzen. Binnen vier Minuten zog Hamborn auf 33:29 davon und brachte anschließend den nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg ungefährdet über die Zeit.

Während sich für einen Teil der Zuschauer sogleich Parallelen zum Champions-League-Abend in Dortmund auftaten und das "Wunder von Hamborn" die Runde machte, konnte Bing den Erfolg kurz nach Spielschluss noch nicht recht fassen: "In der Halbzeit waren wir ja quasi schon abgestiegen. Dass die Mannschaft dann so zurückkommt, zeigt, dass sie noch an sich glaubt."

Die Chance auf den Klassenerhalt vermochte Bing nicht einzuschätzen: "Der direkte Vergleich spricht gegen Dülken und Lank gegen uns. Wir werden alles tun, um die letzten beiden Spiele zu gewinnen. Der Rest liegt nicht in unserer Hand."

(kök)
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