Wasserball Double-Sieger ASCD ist jetzt der Gejagte

Duisburg · Der Wasserball-Meister und -Pokalsieger setzt weiter auf Talente. Am Samstag geht es im Derby zu Bayer Uerdingen.

 Der Amateur SC Duisburg: (hinten, von links) Tobias Kreuzmann, Sven Roeßing, Christian Theis, Julian Real, Moritz Schenkel, Niclas Becker, Frederic Neber, Ben Reibel (Mitte, von links) Till Rohe, Paul Schüler, Jan Obschernikat, Nils Illinger, Christopher Hans, Daniel Grohs, Ben Boffen, (unten, von links) Frederic Schüring, Dennis Eidner, Nick Möller, Ben Brauer, Pol Gomà Esforzado, Manuel Grohs. Es fehlen: Philipp Kalberg und Gilbert Schimanski.

Der Amateur SC Duisburg: (hinten, von links) Tobias Kreuzmann, Sven Roeßing, Christian Theis, Julian Real, Moritz Schenkel, Niclas Becker, Frederic Neber, Ben Reibel (Mitte, von links) Till Rohe, Paul Schüler, Jan Obschernikat, Nils Illinger, Christopher Hans, Daniel Grohs, Ben Boffen, (unten, von links) Frederic Schüring, Dennis Eidner, Nick Möller, Ben Brauer, Pol Gomà Esforzado, Manuel Grohs. Es fehlen: Philipp Kalberg und Gilbert Schimanski.

Foto: ASCD

Die Wasserballer des Amateur SC Duisburg (ASCD) starten am Samstag mit einem ihnen unbekannten Gefühl in die neue Bundesliga-Saison. Nach dem erstmaligen Double-Gewinn sind die Schützlinge von Arno Troost nicht die Jäger, sondern die Gejagten. Der entthronte Rekord-Champion Spandau 04 Berlin wird alles daran setzen, das Zepter zurückzuerobern. Und auch Waspo Hannover bläst zum Angriff. Die Niedersachen, bislang die Nummer drei, haben sich prominent verstärkt und wollen die Phalanx des Spitzenduos alsbald durchbrechen.

Troost hat die Wechselspiele zur Kenntnis genommen. Sein Kommentar fällt gewohnt sachlich aus: "Wir sind Meister und Pokalsieger geworden. Dass unsere Konkurrenten darauf reagieren, konnte man erwarten." Die Amateure bleiben derweil ihrer Linie treu und setzen auch künftig auf hoffnungsvolle Talente statt auf fertige Spieler. "Der Weg, den wir eingeschlagen haben, ist der richtige. Das hat die letzte Saison doch gezeigt", sagt Troost, der sich in seiner akribischen Arbeit bestätigt fühlen kann.

Was den Kader anbelangt, haben die Amateure an einigen Stellschrauben gedreht. In Marek Debski, der bislang erfolgreich im Nachwuchsbereich arbeitete, steht Troost künftig ein Co-Trainer zur Seite. "Wir haben mittlerweile 23 Spieler im erweiterten Kader, darunter sehr viele junge. Um allen gerecht zu werden, mussten wir reagieren", erklärt Troost. Der 52-Jährige hofft inständig, dass dem Verein die Gratwanderung gelingt und kein Talent von der Fahne geht: "Die Jungs müssen bei aller Motivation auch Geduld mitbringen. Dafür haben sie bei uns die besten Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln. Sei es im Training mit unseren Nationalspielern, in Testspielen gegen starke Gegner und dann auch in der Bundesliga." Drei Spieler haben die Double-Mannschaft verlassen. Centerspieler Kostas Gouvis ist nach Griechenland zurückgekehrt, wo er sich dem NC Vouliagmeni angeschlossen hat. Yannik Zilken tritt studienbedingt kürzer und spielt nun wieder für seinen Stammverein SV Krefeld 72. Der frühere Nationaltorhüter Tim-Ole Fischer hat die rote Kappe an den Nagel gehängt.

Den Abgängen stehen drei externe und drei interne Neuzugänge gegenüber. Mit Gilbert Schimanski ist der ASCD noch schwerer auszurechnen. Denn der Junioren-Nationalspieler, der von den White Sharks Hannover kam, ist Linkshänder. "In Deutschland gibt es auf dieser Position nur zwei nennenswerte Spieler. Gilbert ist einer davon", sagt Troost, der viel vom Neuzugang, der der Sportfördergruppe der Bundeswehr angehört, hält. Daniel Grohs ist nach drei Jahren vom Nachbarn DSV 98 zurückgekehrt. "Ich war damals ein bisschen ungeduldig, wollte unbedingt spielen", erklärt Grohs, dem jedoch klar wurde, "dass ich noch mehr erreichen möchte und um Titel spielen will". Beim Champions-League-Turnier in Oradea (Rumänien) kam "Ticket" ebenso zum Einsatz wie Ben Boffen. Dem erst 16-jährigen Centerspieler gehört die Zukunft. Gleiches gilt für den bereits mit Bundesliga-Einsätzen bedachten Nick Möller (17), den Spanier Pol Gomà Esforzado (18, CN Barcelona) und Christopher Hans. Letzterer stand in Rumänien ebenfalls schon im Aufgebot und ist künftig der Back-up für Nationaltorhüter Moritz Schenkel.

Nach einer abwechslungsreichen Vorbereitung mit dem Trainingslager in Shanghai sowie Testspielen gegen Hannover, Alphen und Borculo missglückte am vergangenen Wochenende die Rückkehr in den Europapokal. Allzu sehr hadern dürfen die Amateure damit jedoch nicht, schließlich steht gleich zum Bundesliga-Auftakt eine unangenehme Aufgabe an. Im Derby beim zuletzt fünftplatzierten SV Bayer Uerdingen (Samstag, 16.30 Uhr) könnte es hoch hergehen. "Wir wissen, dass Uerdingen uns das Leben schwermachen kann", sagt Troost: "Aber wenn wir unsere Leistung bringen, werden wir die Partie auch gewinnen." Ein Wiedersehen gibt es mit Marcel Schnabl, Nils Elsenpeter und Max Marker, die bis zum Sommer in der ASCD-Jugend spielten.

(kök)
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