Duisburg Seit 20 Jahren "Sperrgebiet" in Bergheim

Duisburg · Das Area 51 feiert am Wochenende sein 20-jähriges Bestehen. Ganz klein fing es im Oktober 1993 mit einer Gruppe junger Konfirmanden an. Heute ist das Jugendzentrum ein beliebter und gut besuchter Treffpunkt im Ortsteil.

 Björn Schüppen (vorne) ist Mitbegründer und Jugendleiter des Jugendzentrums Area 51. Aktuell gibt es rund 30 ehrenamtliche Mitarbeiter im Alter von 13 bis 46 Jahren.

Björn Schüppen (vorne) ist Mitbegründer und Jugendleiter des Jugendzentrums Area 51. Aktuell gibt es rund 30 ehrenamtliche Mitarbeiter im Alter von 13 bis 46 Jahren.

Foto: Probst

Ein Kicker und eine Musikanlage in den Kellerräumen des Gemeindehauses waren die ersten Utensilien. Niemand ahnte, was aus einem wöchentlichen Treff einmal werden würde. Tatsächlich wurde das später in Area 51 getaufte Jugendzentrum der evangelischen Friedenskirchengemeinden eine Institution in Bergheim. Es reifte in den nunmehr 20 Jahren seines Bestehens zu einem Ort heran, an dem laut Jugendleiter und Mitbegründer Björn Schüppen "Jugendliche sich weiterentwickeln, reifen und in eine leitende Rolle hineinwachsen können". Und das geschieht mittlerweile oft an fünf Tagen in der Woche, an denen rund 30 Mitarbeiter ein vielfältiges und weitreichendes Angebot für Kinder und Jugendliche anbieten.

Alles begann im Oktober 1993, als eine Gruppe junger Konfirmanden wöchentlich zum Mittwochtreff zusammenkam. "Wir wollten etwas für Jugendliche in der Gegend anbieten. Die Räumlichkeiten waren vorhanden, und so haben wir uns mit dem Pfarrer zusammengetan. Er ermöglichte uns dann, die Räume zu nutzen", erinnert sich Schüppen. Eine "Hürde" gab es jedoch: Um das Jugendzentrum zu öffnen, mussten die Jugendlichen immer vorher zum Küster gehen, der ihnen den Schlüssel gab. Wenn dieser nach zehn Minuten nicht wieder bei ihm war, kam er sofort ins Jugendzentrum, um nachzufragen, wo dieser denn bleibe. Trotz dieser Umstände – ein Gutes hatte das Ganze dennoch: Die Jugendlichen lernten, Verantwortung zu übernehmen.

Womit die jungen Leute nicht rechneten, war der große Zulauf an Jugendlichen, der so stark wurde, dass ein einziger Tag in der Woche nicht mehr ausreichte. Und es kamen Ideen hinzu, die realisiert werden wollten. Denn die Treffen am Mittwoch sprachen sich in Bergheim herum, so dass immer mehr Jugendliche von der Einrichtung erfuhren. Letztendlich musste man das Angebot zwangsläufig auf mehrere Tage ausbauen. So erweiterten sich die Öffnungszeiten, und auch das Angebot wurde vielfältiger.

Was auch noch geklärt werden musste, war ein passender Name. Die Entscheidung der Jugendlichen fiel spontan auf Area 51 – in Anlehnung an das militärische Sperrgebiet in den USA, über das es zahlreiche Verschwörungstheorien gibt. Auch von Aliens und Ufos wird da gemunkelt. "Eine aberwitzige Bezeichnung, aber ein Name musste schnell her, so fiel die Wahl auf Area 51", erzählt Schüppen.

Unterschiedlichste Aktivitäten und Veranstaltungen haben sich zu festen Bestandteilen etabliert: Es gibt monatliche Cocktailpartys für Jugendliche bis 16 Jahren, aber auch Partys für die ältere Generation. Seit 1999 finden regelmäßig Hardcore-Konzerte statt. Zudem gehen die Jugendlichen regelmäßig auf Reisen, etwa in die friesische Stadt Workum zum Zelten oder ins Jugenderholungsdorf in Sankt Peter Ording. Im Laufe der Jahre wurde das Jugendzentrum immer weiter ausgebaut. So gibt es ein Internetcafé, einen Krabbelclub und einen Kidsclub.

Am Wochenende soll das 20-jährige Bestehen zwei Tage lang an der Lutherstraße 4 gefeiert werden – mit Metalcore-Bands und einem englischen Singer/Songwriter. Für Abwechslung ist also gesorgt.

(RP)
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