Duisburg Friedhof: Stadt schlägt Kompromiss vor

Duisburg · Die alte Kapelle aus der Gründerzeit soll für 17 700 Euro saniert werden.

Die Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl wird sich in ihrer heutigen Sitzung erneut mit den Schließungsplänen der Stadt für den Friedhof Essenberg beschäftigen.

Die Bürgerinitiative gegen die geplante Schließung bestehe auch nach vier Gesprächsrunden auf den uneingeschränkten Erhalt und Weiterbetrieb des Friedhofes, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Und sie würde den Abriss der derzeit genutzten Kapelle nur unter der Bedingung akzeptieren, dass die Stadt auf die Schließung des Friedhofes verzichtet. Es wird aber betont, dass die Wirtschaftsbetriebe Duisburg und die Stadt weiterhin die wirtschaftliche Notwendigkeit sehen, für den Friedhof Essenberg den Schließungsprozess einzuleiten und die jetzige Kapelle außer Betrieb zu nehmen.

Die Verwaltung empfiehlt, dass die Bestattungen zum 1. August dieses Jahres eingeschränkt werden. Das derzeitig genutzte Kapellengebäude soll geschlossen und abgerissen werden. Als Kompromiss wird vorgeschlagen, dass die Wirtschaftsbetriebe die alte Kapelle aus der Gründerzeit des Friedhofs sanieren und wieder in Betrieb nehmen. Damit wolle man "ein Zeichen setzen, dass es auf unabsehbare Zeit möglich sein wird, Beisetzungen in bestehenden Wahlgräbern durchzuführen".

Laut Vorlage hat das Immobilienmanagement Duisburg (IMD) das Ganze schon einmal durchgerechnet und geht von Sanierungskosten für die alte Kapelle in Höhe von 17 700 Euro aus (die Sanierung der derzeit noch genutzten Kapelle würde Berechnungen des IMD zufolge 133 000 Euro kosten).

Es wird in der Vorlage noch einmal betont, dass bestehende Grabnutzungsrechte nicht eingeschränkt werden. Auch nach einer Schließung des Friedhofes könne in bestehenden Wahlgrabstätten nach wie vor weiter bestattet werden. Lediglich der Neuerwerb von Grabstätten wäre ab dem Ratsbeschluss nicht mehr möglich. "Eine Fortführung und ein sanftes Auslaufen des Friedhofes über einige Jahrzehnte wären somit sichergestellt", heißt es.

Die Stadt führt für die Schließung wie berichtet wirtschaftliche Gründe an. Die Bestattungszahlen auf dem Friedhof seien kontinuierlich gesunken. 2012 habe es dort nur noch acht Sarg- und fünf Urnenbeisetzungen gegeben. Der ursprünglichen Vorlage zur Schließung hatte die Bezirksvertretung am 8. November 2012 bereits zugestimmt.

(skai)
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