Duisburg DVG-Fahrgäste werden videoüberwacht

Duisburg · Diese Aufrüstung soll ein sichereres Gefühl bei den Fahrgästen in Bussen und Bahnen erzeugen: Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) setzt in ihren Fahrzeugen jetzt Videotechnik ein. Bis Ende des Jahres sollen alle Busse der DVG mit Videokameras ausgestattet sein, teilte das Unternehmen jetzt mit.

In den Bahnen würden die Kameras derzeit installiert. Erklärtes Ziel dabei ist es, gegen Gewalt, Pöbeleien, Vandalismus und Respektlosigkeit in Fahrzeugen und an Haltestellen vorzugehen. Die DVG investierte in ihren Fahrzeugen bereits 500 000 Euro in die Video-Ausstattung. "Die Sicherheit unserer Fahrgäste und unserer Mitarbeiter hat für uns oberste Priorität. Alle 116 Busse werden bis Ende des Jahres mit Videokameras an Bord im Duisburger Stadtgebiet unterwegs sein. Einzelne Bahnen sind schon ausgestattet — nach und nach wird bis Ende 2014 der Fuhrpark komplett nachgerüstet", erklärt Klaus-Peter Wandelenus, Technik-Vorstand der DVG.

Neben der Kampagne "Null Toleranz", einer Partnerschaft mit der Polizei, den technischen Einrichtungen und dem Präventionsprogramm (Ausbildung von Bus-Coaches, Sicherheitstraining für Fahrgäste) soll die Videoüberwachung ein weiterer Baustein des Sicherheitskonzepts der DVG werden. "Qualität im öffentlichen Personennahverkehr wird nicht nur über Sauberkeit und Pünktlichkeit definiert, sondern es geht besonders auch um das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste", erläutert Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der DVG.

Die Aufnahmen der Kameras dienten ausschließlich dem Zweck der Beweissicherung im Fall von Gewalt, Zerstörung oder Beschädigung von Fahrzeugeinrichtungen und Diebstahl, so die DVG. Die Kameras speicherten die Daten in einer sogenannten Blackbox, einem verschlossenen Aufzeichnungsgerät. Die ältesten Daten auf den Festplatten würden nach 72 Stunden automatisch überschrieben, sofern sie nicht zur Beweissicherung entnommen würden. Eine Entnahme und Auswertung erfolge ausschließlich im Ereignisfall. Sie sei nur durch autorisierte Personen möglich. Das entsprechende Bildmaterial würde danach zur Beweissicherung der Polizei, der Staatsanwaltschaft und dem Gericht übergeben. "Wir sind uns der Sensibilität, die ein Einsatz von Videokameras mit sich bringt, durchaus bewusst. Um alle datenschutzrelevanten Aspekte zu berücksichtigen, haben wir unser Konzept eng mit dem Datenschutzbeauftragten des TÜV Rheinland abgestimmt", so Wandelenus.

Die Fahrer hätten außerdem die Möglichkeit, im Ereignisfall die Aufzeichnung per Knopfdruck zu markieren. Sie wird dann 15 Minuten vor und nach dem Ereignis gesichert und nicht überschrieben. Zusätzlich kann ein Notruf-Signal an die Leitstelle gesendet werden. In Straßenbahnen können die Fahrgäste über die Notsprecheinrichtung Kontakt zum Fahrer aufnehmen und um Hilfe bitten. "Die technischen Einrichtungen für den Notfall in unseren Fahrzeugen dienen dazu, Situationen besser einschätzen zu können und Hilfsmaßnahmen schneller und gezielter einzuleiten", so Wittig.

(RP/ac)
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