Hilden Bahnhof bekommt Video-Kameras

Hilden · Die Landesregierung investiert zehn Millionen Euro in die Sicherheit an den Bahnhöfen. Am Bahnhof Hilden werden für 80.000 Euro Kameras installiert.

 Der S-Bahnhof Hilden wird von vielen Pendlern genutzt. Kameras sollen für mehr Sicherheit sorgen.

Der S-Bahnhof Hilden wird von vielen Pendlern genutzt. Kameras sollen für mehr Sicherheit sorgen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Im Rahmen der ÖPNV-Offensive investiert das Land Nordrhein-Westfalen in die Sicherheit an Bahnhöfen. Mit insgesamt zehn Millionen Euro kann an 100 Stationen in NRW jetzt Videotechnik für mehr Sicherheit angebracht werden. „Nordrhein-Westfalen soll wieder Bahnland werden. Dazu gehören attraktive und sichere Bahnhöfe für Reisende und Pendler“, sagt die CDU-Landtagsabgeordnete Claudia Schlottmann aus Hilden: „Wir möchten, dass die Menschen das gute Schienennetz in unserem Land nutzen. Dazu müssen unsere Bahnhöfe Aushängeschilder für den Bahnverkehr sein: sauber, modern und sicher.“ Ihr Kollege Christian Untrieser aus dem hiesigen Wahlkreis ergänzt: „Ich freue mich sehr, dass wir auch an unserem Bahnhof in Hilden für rund 80.000 Euro Videokameras anbringen können, damit alle Reisenden zu jeder Zeit, vor allem in den Abendstunden, ein sicheres Gefühl und einen guten Aufenthalt haben.“

Genauer betrachtet ist das eigentlich ein Unding. Zuständig für die Bahnhöfe ist nicht das Land, sondern die Deutsche Bahn, ein Konzern, der sich mehrheitlich in öffentlicher Hand befindet. Aber die Bahn macht sich schon mal gerne einen schlanken Fuß, wenn es darum geht, sich Investitonen zu sparen. Die Hildener haben damit schon so ihre Erfahrungen gemacht.

2009 hatte der Stadtrat beschlossen, den Fußgängertunnel zu den Gleisen auf eigene Kosten für 363.000 Euro (!) zu sanieren. Weil die Bahn als Eigentümer das einfach ablehnte. Und es in den Augen des Stadtrates keine Sinn machte, das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude für 3,3 Millionen Euro zu sanieren und die Fahrgäste dann durch ein stinkendes Dreckloch zu schicken.

Der Tunnel zu den Gleisen war bis dahin ein „Angstraum“. Mit Hilfe von Licht verwandelten Planer den Zugang künftig in einen künstlichen Waldweg, der von Videokameras überwacht wird. Das kostet die Stadt Hilden 93.000 Euro, die sie aus eigener Tasche bezahlen musste. Die Bahn beteiligte sich nicht, schloss die Videoüberwachung aber an ihre Zentrale in Düsseldorf an. Und jetzt lässt sich die Bahn die Videoüberwachung des Bahnhofs von der Landesregierung bezahlen.

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