72 Kilometer und 3100 Höhenmeter Marathon-Pater läuft in Vietnam für Kinder aus Duisburg

Duisburg · Für das Kinderhilfswerk „KiPa-cash-4-kids“ stellt sich Pater Tobias dem Ultramarathon in Moc Chau: 72 Kilometer und 3100 Höhenmeter muss er überwinden.

 Pater Tobias (2.v.l.) bei seinem bislang letzten Marathon über 42,195 Kilometer am 27. Dezember in Brühl.

Pater Tobias (2.v.l.) bei seinem bislang letzten Marathon über 42,195 Kilometer am 27. Dezember in Brühl.

Foto: Projekt Lebenswert

Fast jeden Tag trainiert Pater Tobias aktuell für seinen nächsten großen Lauf.  Nur an zwei Tagen in der Woche gönnt er sich eine Pause.  Bis zu zehn Stunden pro Woche verbringt er neben seinem Vollzeitjob auf Laufstrecken in Duisburg, legt hunderte von Kilometern zurück, um am 11. Januar beim großen „Vietnam Trail Marathon“ zu starten.  Sein Ziel: Mit der Unterstützung von Sponsoren und Spendern armen Kindern in Duisburg helfen. Das Geld, das der Pater mit seiner Marathon-Teilnahme sammelt, geht an die Kinderlernküche von „KiPa-cash-4-kids“.

„Der ,Vietnam Trail Marathon’ ist kein normaler Lauf“, sagt der Pater, „sondern ein extrem harter Ultramarathon, den ich mit Gott an meiner Seite meistern werde.“ Der Geistliche aus Hamborn legt dabei im Landkreis Moc Chau, im Norden Vietnams, 72 Kilometer zurück und überwindet 3100 Höhenmeter. Schon kurz nach dem Start führt den Duisburger Läufer ein steiler Aufstieg ins abgelegene Hinterland, wo die Siedlungen nicht einmal auf Google Maps zu finden sind. Nur drei Deutsche von insgesamt 181 Teilnehmern nehmen am Wettkampf teil.

 Pater Tobias (r.) mit seinem Lauftrainer Andreas Butz.

Pater Tobias (r.) mit seinem Lauftrainer Andreas Butz.

Foto: Projekt Lebenswert

Tagsüber liegen im Januar die Temperaturen im Landkreis Moc Chau um die 28 Grad Celsius. „Die Luftfeuchtigkeit von etwa 80 Prozent und die Zeitverschiebung erhöhen die Strapazen bei diesem Lauf dann nochmal zusätzlich“, erklärt Pater Tobias. „Das sind auch einige der Gründe, warum nur erfahrene Läufer teilnehmen dürfen, die zuvor mindestens einen Ultra-Marathon oder ein gleichwertiges Rennen wie beispielsweise den Ironman absolviert haben.“

Den Lauf möchte Pater Tobias in maximal zwölf bis 15 Stunden beenden. „Das ist angesichts der Höhenmeter und dem Klima in Vietnam schon eine Herausforderung“, sagt der Duisburger. Ihm geht es dabei aber nicht in erster Linie um die sportliche Leistung. Sein Ziel: „Mit dem Lauf sollen mindestens 6000 Euro an Sponsorengeldern und Spenden zusammenkommen, um die Aktionen im Jahr 2020 in der Kinderlernküche von ‚KiPa-cash-4-kids‘ zu finanzieren“, sagt der Ordensbruder der Prämonstratenser-Abtei Hamborn.

Bei dem Kinderhilfswerk „KiPa-cash-4-kids“ handelt es sich um ein Projekt, das Pater Tobias ins Leben gerufen hat, um benachteiligte Kinder zu fördern und zu unterstützen. „Mittlerweile ist jedes dritte Kind in Duisburg langfristig von Kinderarmut bedroht – dagegen will ich mit meinen Läufen etwas unternehmen.“ Alle Reisen finanziert der Geistliche übrigens privat und nimmt sich für diese Zeit Urlaub. Insgesamt nahm er im letzten Jahr an elf Ultra- und Marathonläufen teil.

Seit seiner Laufkarriere vor 13 Jahren ist der Marathon-Pater, der mit 43 Jahren mit dem Laufen begann, 86 Ultra-und Marathons gelaufen. Bis heute lief er 54.500 km für arme Kinder bei Wettkämpfen und beim Training.

(dab)
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