Zwischen Moers und Duisburg Behelfsbrücke an der Cölve kommt später als geplant

DUISBURG/MOERS · Ein fehlendes Gutachten hat gravierende Folgen an der Cölve. Die Anwohner werden auch die nächsten Monate große Umwege in Kauf nehmen müssen. Vor Frühjahr 2021 ist mit einer Behelfsbrücke nicht zu rechnen.

 In jüngerer Vergangenheit kam es an der Cölve-Brücke immer wieder zu Demonstrationen von Anwohnern.

In jüngerer Vergangenheit kam es an der Cölve-Brücke immer wieder zu Demonstrationen von Anwohnern.

Foto: RP/Kdi

Der Einbau einer Behelfsbrücke „An der Cölve“ für die Verbindung zwischen Moers-Schwafheim und Trompet verzögert sich um rund sechs Monate. Das teilte die Stadt Moers am Mittwoch mit. Die sogenannte Begleitkommission, zu der neben Vertretern der Stadt Moers, die Bürgerinitiative, die Rheinhauser Bezirksbürgermeisterin Astrid Hanske (SPD) und Bezirksvertreter aus Rheinhausen gehören, hatte am Montag getagt und vom Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer (CDU) die schlechte Botschaft erfahren müssen.

Gründe sind nach Angaben der Stadt Moers in erster Linie die längere Bearbeitungsdauer des Bodengutachtens für die benötigten Widerlager, auf denen die Brücke aufliegt. Dieses Bodengutachten ist aber von großer Bedeutung. Denn nicht nur die geplante Behelfsbrücke, sondern auch das spätere endgültige Brückenbauwerk soll an dieser Stelle aufliegen – und die neue Brücke soll ja dann auch jahrzehntelang halten.

Weitere Vorgaben der Deutschen Bahn verlängern das Vorhaben noch zusätzlich. Einkalkuliert werden muss nämlich nach Angaben der Stadt Moers nun doch eine gewisse Zeit für eine sogenannte Sperrpause, in der keine Züge fahren dürfen. Die Auftragsvergabe sei nun für September geplant, Baubeginn könnte im Oktober sein. Die Arbeiten wären dann voraussichtlich „im Frühjahr 2021“, also in etwa einem Jahr beendet.

„Das Ergebnis ist ernüchternd – für beide Städte, aber vor allem für die Anwohner und Gewerbetreibenden“, sagte der Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer auf der Informationsveranstaltung mit Politikvertretern und der Bürgerinitiative am Montag im Bezirksrathaus Rheinhausen. Kürzlich hatte Duisburgs Stadtsprecher Malte Werning gegenüber der Rheinischen Post noch davon gesprochen, dass beide Städte bezüglich des Brückenbaus in einem „zielorientierten Dialog“ seien. Denn der Ersatz für die marode Cölve-Brücke wird auch von Anwohnern der Römerstraße wie Karin und Hans-Jürgen Blömeke oder Denise Winter und Patrick Jahn sehnlichst erwartet. Sie sind vom Umleitungsverkehr für die Großbaustelle an der Düsseldorfer Straße in Moers-Schwafheim ohnehin genervt und hätten durch eine befahrbare Brücke sicherlich eine deutliche verkehrliche Entlastung bekommen.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde den Teilnehmern aber auch mitgeteilt, dass der nun anvisierte Zeitrahmen eher ein Idealfall ist. Findet sich nämlich bei einer Ausschreibung auf Anhieb kein geeignetes Angebot eines Brückenbauunternehmens, könnte es noch wesentlich länger dauern.

Die Behelfsbrücke wird im Auftrag der Stadt Moers von ENNI Stadt & Service Niederrhein als Ersatz für die gesperrte Cölve-Brücke geplant. Die Kosten liegen für eine fünfjährige Miete inklusive Planungs- und Baukosten bei rund einer Million Euro. Moers und Duisburg teilen sich die Kosten. Die Planung einer neuen Brücke übernimmt die Stadt Duisburg. Dafür sind die Übertragung des Bauwerks und gegebenenfalls auch ein Gebietstausch in Vorbereitung.

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