Was sich in Marxloh und Alt-Hamborn ändern soll Millionenschwere Stärkung für den Norden

Duisburg · Die Mitglieder des Stadtrats sollen in der Sitzung am 15. Juni wichtige Beschlüsse fassen: Neben dem Güterbahnhofsgelände geht es auch um das 50-Millionen-Euro-Paket für Hamborn und Marxloh.

 Marxloh gilt als „seit Jahrzehnten etablierter Ankunftsstadtteil“ und soll besonders gefördert werden.

Marxloh gilt als „seit Jahrzehnten etablierter Ankunftsstadtteil“ und soll besonders gefördert werden.

Foto: dpa/David Young

Dass der Duisburger Norden, insbesondere die Stadtteile Hamborn und Marxloh, nachhaltige Unterstützung in allen Facetten der Stadtentwicklung benötigen, ist unumstritten. Nicht zuletzt deshalb war das sogenannte Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) „Stark im Norden – Alt-Hamborn & Marxloh“ entwickelt worden. Es diente als Grundlage für eine Teilnahme am Modellvorhaben des Bundes zur Weiterentwicklung der Städtebauförderung. Die Stadt hat dieses Konzept in Abstimmung mit dem Bundesinnenministerium, dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung und dem Land NRW für die beiden Stadtteile erstellt. „Starke Vielfalt, friedvolles und sicheres Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen mit gleichwertigen Lebensverhältnissen in klimaangepassten stabilisierten Infrastrukturen, Räumen und Umweltverhältnissen“ liege den Handlungsansätzen dabei zu Grunde, heißt es dazu von der Stadt. Das Konzept steht auf der Agenda für die Ratssitzung am 15. Juni. Insgesamt geht es dabei um ein Volumen von nicht weniger als 50 Millionen Euro (siehe Box).

Aufgabe des Konzeptes sei es, „das Zusammenleben im Quartier zu stärken sowie die soziale, städtebaulich-räumliche, ökologische und ökonomische Situation zu stabilisieren und zu entwickeln“, teilte die Stadt am Dienstag mit. Dabei geht um Maßnahmen und Projekte in den Handlungsfeldern „Integration und Bildung“, „soziale und ökonomische Stabilisierung“, „Umweltgerechtigkeit, Klimaschutz- und Klimaanpassung “ und „Teilhabe und Öffentlichkeitsarbeit“.

Insgesamt 13 Teilprojekte und ein Reserveprojekt seie dafür konzipiert worden. Marxloh bezeichnet die Stadt in diesem Kontext als einen „seit Jahrzehnten etablierten Ankunftsstadtteil“. Auch Alt-Hamborn stelle mit wachsenden Zuwanderungsströmen die Stadtwicklung „vor die Herausforderung, auf die Bedarfsvielfalt der unterschiedlichen Bewohnergruppen einzugehen“.

Oberbürgermeister Sören Link betonte, dass umfangreiches Maßnahmenpaket wolle man bis zum Jahr 2026 umsetzen. Im Fokus stünden dabei städtebauliche Projekte aus dem Handlungsfeld Integration und Bildung, so Planungsdezernent Martin Linne. „Die im Rahmen des Programms ‚Soziale Stadt‘ in Marxloh gemachten umfassenden Erfahrungen sollen dabei auf Alt-Hamborn übertragen werden.“, erklärte der Beigeordnete. Ein Teilprojekt aus den verbundenen Handlungsfeldern sieht beispielsweise vor, die drei Marxloher Grundschulen zu multifunktionalen Bildungsstandorten auszubauen. Die stärkere Vernetzung mit den Eltern durch sogenannte Elternlandeplätze (ähnlich der Familienzentren an Kitas) steht dabei im Mittelpunkt, um besonders Familien aus bildungsfernen Schichten einen Weg zur Integration zu ebnen.

Die Kosten für den Ausbau werden auf 15 Millionen Euro geschätzt. Die einzelnen Maßnahmen zur Erreichung der Projektziele werden in ausführlichen Projektsteckbriefen im ISEK zum Modellvorhaben beschrieben.

Thomas Krützberg, Geschäftsführer der Immobilien Management Duisburg (IMD) sieht das Vorhaben als „einzigartige Möglichkeit“ für den Duisburger Norden. Damit könne man auf die Bedarfe in den Stadtteilen „adäquat reagieren“. nutzen, ein umfassendes Paket von Maßnahmen aus unterschiedlichen, sich gegenseitig ergänzenden Handlungsfeldern anzuschieben und so auf die Bedarfe in den Stadteilen adäquat zu reagieren.“

Bei den Projektentwicklungen würden die Bewohner der Stadtteile nicht nur intensiv beteiligt, sondern aktiv einbezogen, um Verbesserungen ihrer Lebenssituation und ihres Lebensraumes gemeinsam zu erreichen, so die Stadt in ihrer Mitteilung.

Die Umsetzung des gesamten Maßnahmenpaketes steht unter dem Vorbehalt einer Förderzusage des Landes NRW. Der dazu formal erforderliche Kabinettsbeschluss des Landes war vor der Corona-Krise für den Sommer geplant.

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