„Größtes Terminal im europäischen Hinterland“ Neues Containerterminal in Duisburg soll 2022 in Betrieb gehen

Duisburg · Auf der Kohleinsel in Duisburg-Ruhrort entsteht ein 240.000 Quadratmeter großes Containerterminal. Es soll Duisburgs Position an der Neuen Seidenstraße stärken. 2022 sollen die ersten Container verladen werden.

 Mit dem neuen Terminal will Duisport das Chinageschäft ausbauen.

Mit dem neuen Terminal will Duisport das Chinageschäft ausbauen.

Foto: Duisport/Hans Blossey

Was Duisburgs Hafenchef Erich Staake beim Chinakongress der IHK Anfang Oktober nur beiläufig erwähnte, ist jetzt offiziell. Duisburgs Hafen bekommt ein neues Containerterminal. Das teilte der Hafen am Mittwoch mit. Das Motto dabei: „Logistik folgt auf Kohle“. Das Terminal, das laut Duisport das größte Trimodale Containerterminal im europäischen Hinterland werden soll, wird auf dem Gelände der heutigen Kohleinsel in Ruhrort errichtet. Die Partner des Hafens bei dieser rund 100 Millionen Euro schweren Investition werden Cosco Shipping Logistics, Hupac SA und die HTS Group.

Laut Duisport reagiert das Unternehmen damit auf den infolge der Energiewende stark zurückgehenden Kohleumschlag. Statt für Kohle soll das neue Terminal zur Abwicklung des boomenden Chinahandels über die Schiene genutzt werden. Das neue Terminal werde deshalb insbesondere für die Zugverkehre entlang der Korridore der sogenannten Neuen Seidenstraße zum zentralen europäischen Knotenpunkt ausgebaut, teilt der Hafen mit. Firmieren wird das neue Terminal vor diesem Hintergrund unter dem Namen „Duisburg Gateway“

Bereits jetzt laufen duisport zufolge rund 30 Prozent des gesamten Handels auf der Schiene zwischen China und Europa über den Duisburger Hafen, der Start- und Endpunkt der Chinazüge ist. Wöchentlich sind derzeit zwischen 35 und 40 Züge zwischen duisport und einem Dutzend verschiedener Destinationen in China unterwegs. Das neue Terminal soll die Kapazitäten des Hafens noch einmal deutlich vergrößern.

Vom „Duisburg Gateway Terminal“ aus sollen zukünftig wöchentlich bis zu 100 Züge nach China sowie Binnenschiffe in die nahen Seehäfen verkehren. Der Hafen geht von einem jährlichen Umschlag von rund 850.000 Standardcontainern (TEU) aus. „Wir reagieren auf den sich verändernden Markt und errichten auf der Kohleinsel Europas größtes Containerterminal im Hinterland. Damit festigen wir unsere Spitzenposition im Chinahandel, schaffen Arbeitsplätze und stärken NRW als wichtigsten Logistikstandort Europas“, sagt Hafenchef Staake.

Auf der 240.000 Quadratmeter großen Fläche im Duisburger Hafen sind 220.000 Quadratmeter für das Terminal und 20.000 Quadratmeter für Lagerhallen vorgesehen. Sechs Portalkrananlagen, zwölf Ganzzuggleise mit einer Gleislänge von jeweils 730 Metern, fünf Verladeplätze und drei Liegeplätze für Binnenschiffe sowie eine Container-Stellfläche von 60.000 Quadratmetern sollen den zügigen Containerumschlag sicherstellen. Die Inbetriebnahme ist für 2022 geplant.

„Wir sind stolz darauf, dass wir durch unser Netzwerkmanagement weltweit operierende Partner für die Realisierung dieses herausragenden Projektes mit internationaler Strahlkraft gewinnen konnten“, sagt Staake. An der Investitions- und Betreibergesellschaft halten duisport und Cosco Shipping jeweils 30 Prozent. Jeweils 20 Prozent halten Hupac SA und die HTS Group.

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