Duisburg Alte Post in neuen Händen

Duisburg · Das Gebäude der Alten Post gegenüber dem Rathaus hat einen neuen Eigentümer. Ansonsten hat sich die Situation schnell wechselnder Besitzverhältnisse an Immobilien in der City beruhigt – die Mieten bieten keine hohe Rendite.

Es ist jetzt fast drei Jahre her: Am 22. Februar 2007 spuckten die "einarmigen Banditen" des Automatencasinos in der Alten Post zum letzten Mal Geld. Getan hat sich in der Zwischenzeit nichts. Zwar hatte der Friemersheimer Gastronom Dirk Brendel eine Million Euro in das historische Gebäude investieren und ein Edel-Restaurant mit Außengastronomie im Mai 2008 eröffnen wollen, doch daraus wurde nichts. Anschließend suchte die Kölner Corpus Sireo als Eigentümerin der Telekom-Immobilie nach neuen Mietern – oder auch Käufern. Inzwischen wurde das Unternehmen fündig. "Die Alte Post wurde inzwischen veräußert. Der Erwerber wird das Objekt in Zukunft selbst nutzen", erklärte eine Sireo-Sprecherin gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Details zum Käufer oder dem Kaufpreis dürfe man aber nicht nennen.

Arztpraxis und Telekom

Dem Vernehmen nach soll es sich aber um einen Mediziner handeln, der in der Alten Post eine größere Praxis oder ein medizinisches Zentrum eröffnen will. Die Räume, in denen noch Kommunikationstechnik installiert ist, werden weiter von der Deutschen Telekom AG genutzt. Damit ist die Besitzstruktur großer Immobilien in der City noch differenzierter als bisher schon: "Die großen Gebäude der Banken an der Königstraße sind fast alle bei amerikanischen Finanzinvestoren gelandet", erklärt Axel Quester. Der Immobilienmakler kennt die Situation in der City und weiß: "Die ganz großen Geschäfte liefen nur bis 2008. Jetzt ist ein wenig Ruhe eingekehrt." Anders als in Deutschland, wo man Immobilienbesitz meist mit langfristigen Erwartungen verknüpft, stehen bei Amerikanern hohe Renditehoffnungen in kurzer Zeit im Vordergrund. Etwas anders gelagert ist der Fall bei Inmoalemania. Das spanische Unternehmen hat auf seiner Internetseite Objekte auf der Münzstraße oder das Eckgebäude Friedrich-Wilhelm-Straße / Tonhallenstraße am Kantpark (mit der Pizzeria "Joey's") im Angebot. "Die Spanier sind in vielen deutschen Städten aktiv. Dahinter stehen meist spanische Pensionsfonds", so Quester.

Fonds für größere Objekte

Inmoalemania sei eher untypisch für die Duisburger City, bei denen amerikanische oder englische Immobilienfonds und andere Immobiliengesellschaften bei großen Objekten führend sind, während kleinere Immobilien eher privaten Eigentümern oder Erbengemeinschaften gehören.

Ein jetzt vorgelegtes Metropolen-Ranking der Düsseldorfer Comfort Holding belegt, dass Duisburg unter den 15 größten deutschen Städten bei der Miete für den Einzelhandel in 1a-Citylage den letzten Platz belegt. Das dürfte allzu hohe Renditeerwartungen potenzieller Anleger eher bremsen – die aber auch "Schnäppchen" machen können, wenn sie in Duisburg ausreichend Potenzial sehen. Denn im Gegenzug sind die Objekte beim Kauf vergleichsweise günstig.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort