Duisburg Fast wie ein Generalstreik

Duisburg · Die Gewerkschaft Verdi erwartet am Donnerstag 2000 streikende Busfahrer, Kindergärtnerinnen, Müllmänner und Hausmeister zu einer Kundgebung auf dem Burgplatz.

Warnstreiks: Das sagen unsere Leser
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Foto: AP

Busse und Bahnen stehen still, Hausmeister, Mitarbeiter im Arge-Jobcenter, bei den Wirtschaftsbetrieben und den Stadtwerken und den Kindertagesstätten streiken: Das droht uns in Duisburg am morgigen Donnerstag. Mit mindestens 2000 Demonstranten rechnet Thomas Keuer, Verdi-Geschäftsführer Duisburg-Niederrhein, bei der geplanten Kundgebung auf dem Burgplatz. "Kämpferische Mittagspausen" (angeblich ohne Leistungseinschränkungen für die Patienten) finden bereits heute statt, so im Klinikum am Kalkweg.

"Diesen Nadelstichen können schnell Schläge folgen", sagte Keuer gestern beim Pressegespräch. Sie gelten den öffentlichen Arbeitgebern, die ein striktes Nein in den beiden ersten Verhandlungsrunden bekundet hätten. Die Gewerkschaft, so Keuer weiter, "fordert Lohnsteigerungen von fünf Prozent mit einer nachhaltigen sozialen Komponente". Diese fünf Prozent seien das Gesamtvolumen einschließlich einer Altersteilzeitreglung und der garantierten Übernahme von Auszubildenden. Die Gewerkschaft sei sich sehr wohl bewusst, so der Gewerkschafter, dass die Situation der öffentlichen Haushalte desolat sei. Aber daran würden die Beschäftigten keine Schuld tragen. Wenn der Staat bei reichen Erben und Unternehmen auf Einnahmen in Milliardenhöhe verzichte und Hotels Steuergeschenke mache, dann könne den Beschäftigten nicht gleichzeitig ein Lohnverzicht abverlangt werden.

Um 9 Uhr ziehen am Donnerstag zwei Demonstrationszüge — einer vom DVG-Betriebshof Unkelstein. der andere vom Hof der Wirtschaftsbetriebe in Hochfeld — in Richtung Innenstadt. Die Abschlusskundgebung, auf der Auszubildende Statements abgeben sollen, läuft von 10 bis 12 Uhr auf dem Burgplatz. Die nächsten Tarifverhandlungen sind für den 9. und 10. Februar terminiert. Ende Februar / Anfang März endet die Friedenspflicht, dann kann es zu unbefristeten Streiks kommen.

(RP)
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