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Analyse in Düsseldorf Weit über 1000 neue Wohnungen geplant

Düsseldorf · Angesichts der Debatten um die Wohnungsnot in Düsseldorf sind nun offenbar immer mehr Investoren daran interessiert, neuen Wohnraum zu schaffen. Vielerorts entstehen gleich Hunderte Wohnungen auf einmal oder ganze Viertel.

Kaum etwas hat die Politik zuletzt so nachhaltig beschäftigt wie das Thema Wohnen. Immer wieder wurden mehr bezahlbare Wohnungen gefordert. Die Stadt reagierte mit einem Handlungskonzept, dessen zentraler Bestandteil eine Quote für geförderte und preisgedämpfte Wohnungen bei neuen Projekten ab 100 Wohneinheiten ist.

Bei der Messe Expo Real in München wurde nun deutlich, dass das Thema damit nicht erledigt ist: Alle von der Stadt vorgestellten Projekte enthalten auch Vorschläge für Wohnungen. Am Rande der Messe war zudem bekanntgeworden, dass auf dem früheren Glashüttengelände in Gerresheim deutlich mehr Wohnungen entstehen sollen als geplant.

Die Patrizia Immobilien AG will dort ein komplett neues Stadtquartier mit mehr als 1000 Wohnungen schaffen. Das Handlungskonzept Wohnen werde berücksichtigt, teilte das Unternehmen dazu mit, und man werde Häuser und Wohnungen für Familien ebenso wie für Singles in verschiedenen Preisklassen errichten.

Mittelpunkt des Glasmacherviertels soll der 70 000 Quadratmeter große "Düssel-Park" werden. Schon im kommenden Frühjahr werde man damit beginnen, den Boden zu sanieren und das Gelände zu erschließen, erklärte das Unternehmen weiter. Die ersten Häuser und Wohnungen sollen dann in den kommenden Jahren bezogen werden können. "Das Glasmacherviertel wird die Zukunft Gerresheims in die richtige Richtung lenken", sagte Planungsdezernent Gregor Bonin.

Zu den von der Stadt vorgestellten Ideen gehört der Vorschlag, beim geplanten Umzug des Albrecht-Dürer-Berufskollegs an die Völklinger Straße auch Wohnungen auf dem dahinterliegenden Gelände zu errichten. In dem Gebäude, das für das freie Grundstück an der Kaistraße im Hafen angedacht ist, sollen neben Büros ebenfalls Wohnungen zu finden sein — die dürften der Lage entsprechend freilich in der obersten Preisklasse angesiedelt sein.

Zudem präsentierte die Stadt die ersten Pläne für die Umwandlung des Thyssen Trade Centers an der Grafenberger Allee in Wohnungen — eines der größten Projekte dieser Art. Weil es in Düsseldorf nur wenig freie Flächen gibt, sind solche Umwandlungen des öfteren Thema. Leerstehende Büros gibt es in der Stadt immerhin reichlich, nicht wenige in guter Lage.

Wenn die Eigentümer bereit sind, sich von den hohen Rendite-Erwartungen für Büros zu verabschieden (und es genug Stellplätze gibt), dann ist der Umbau zu Wohnraum oft möglich, wenn auch kostspielig. An der Schanzenstraße in Oberkassel hat das funktioniert, oder an der Jahnstraße. Am Seestern in Heerdt wird momentan das Bürogebäude Emanuel-Leutze-Straße in Wohnungen umgewandelt.

Dass so viele Wohnungen entstehen, hat auch mit den Hoffnungen der Investoren zu tun, angesichts des niedrigen Zinsniveaus eine alternative Geldanlage zu finden. Für Mehrfamilienhäuser in Düsseldorf werden hohe Kaufpreise erzielt. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Mehrfamilienhäuser und Wohn- und Geschäftshäuser stieg nach einer Studie des Immobilienunternehmens Dahler & Company 2012 um fünf Prozent auf 1520 Euro.

Eine Trendwende ist angesichts des erwarteten Anstiegs der Einwohnerzahl nicht in Sicht — selbst die verstärkte Neubautätigkeit kann nach Einschätzung der Experten den Bedarf nicht decken.

(RP)
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