Düsseldorf Viele lernen Schwimmen erst in der Schule

Düsseldorf · Wann Theresa Schwimmen gelernt hat, weiß sie nicht mehr. "Irgendwann vor ein paar Jahren war das. Mir macht es Spaß, im Wasser alles auszuprobieren. Deshalb schwimme ich auch bei der DLRG", erzählt die Neunjährige stolz. Und weil sie eben ein echter Profi im Schwimmen ist, durfte die Viertklässlerin der Katholischen Grundschule an der Fleher Straße als eine von 200 Düsseldorfer Grundschülern jetzt bei den Stadtmeisterschaften im Schwimmen antreten.

 Im Rheinbad traten jetzt Grundschüler zu den Stadtmeisterschaften im Schwimmen an. Vorher hatten sie in der Schule trainiert.

Im Rheinbad traten jetzt Grundschüler zu den Stadtmeisterschaften im Schwimmen an. Vorher hatten sie in der Schule trainiert.

Foto: andreas Endermann

"Wir prüfen bei den Stadtmeisterschaften alle Facetten des Schwimmens", sagt Richard Schmitz, Leiter der Gemeinschafts-Grundschule Südallee in Benrath. Er ist Berater im Ausschuss für Schulsport und Mitorganisator der Stadtmeisterschaften im Rheinbad. In fünf Disziplinen mussten die Schüler aus 20 Düsseldorfer Grundschulen antreten und ihre Fähigkeiten im Brust- und Rückenschwimmen wie auch ihre Koordination beim Kopfsprung ins Wasser unter Beweis stellen. Zusätzlich galt es, sich beim Ausdauer-Schwimmen sieben Minuten lang über Wasser zu halten.

Die Stadtmeisterschaften sind damit aber nur ein kleiner Teil der Schwimm-Erziehung für Schüler. Denn auch wenn viele Eltern versuchen, ihren Kindern so früh wie möglich das Schwimmen beizubringen, gibt es andere, die das nicht können. Sie haben meist selbst Angst vor dem Wasser und beginnen nicht mit dem frühzeitigen Schwimm-Training, weiß Richard Schmitz: "Deshalb gibt es immer wieder Schüler, die in der Schule noch nicht schwimmen können", sagt er. Jede Grundschule muss aus diesem Grund in mindestens einem Schuljahr ihren Schülern Schwimm-Unterricht geben. Damit wollen die Schulen sicherstellen, dass alle Schüler spätestens mit Eintritt in die weiterführende Schule das Schwimmen beherrschen. "Aber leider schaffen wir das nicht mit allen Schülern", so Schmitz.

Um trotzdem alle Kinder ans Schwimmen zu bringen, verweisen die Schulen auch auf die Ferienkurse der Bädergesellschaft. "Da können die Schüler dann noch einmal alles üben", sagt Schmitz. Theresa und ihre Klassenkameraden der Katholischen Grundschule an der Fleher Straße lernen das Schwimmen in der vierten Klasse. "Wir bringen den Kindern dabei alle Techniken bei und wer möchte, kann auch sein Seepferdchen oder das Bronze- und Silberabzeichen machen", sagt Miranda Pellicciotta, die die Schüler unterrichtet. Dass es den Schwimm-Unterricht an Schulen noch gibt, findet die Lehrerin sinnvoll: "Es ist richtig und wichtig, dass die Kinder lernen, ins Wasser zu gehen", sagt sie. Besonders, weil dadurch auch Kinder, die in den übrigen sportlichen Disziplinen weniger gut abschnitten, beim Schwimmen oftmals sehr gute Ergebnisse erzielten. Um auf die Bedürfnisse aller Kinder einzugehen, teilt die Schule diese außerdem in zwei Gruppen auf: So können Anfänger die Grundlagen verinnerlichen und Fortgeschrittene neue Übungen meistern — und zum Beispiel an den Stadtmeisterschaften teilnehmen.

(lai)
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