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Düsseldorf Schrauben Mothes will um 20 Prozent wachsen

Düsseldorf · Zwei Jahre nach der Insolvenz expandiert die Firma Max Mothes in die Türkei und stellt ein.

Der Schraubenhersteller Max Mothes geht auf Expansionskurs. Im laufenden Jahr und im Jahr 2014 will das mittelständische Unternehmen seinen Umsatz um jeweils 20 Prozent steigern, sagte Geschäftsführer Martin Schermbach im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch das abgelaufene Geschäftsjahr 2012 konnte bereits erfolgreich abgeschlossen werden. Es gab wieder schwarze Zahlen, der Umsatz war in etwa auf Vorjahresniveau — eine Konsolidierung, die manche der Traditionsfirma nicht zugetraut hätten.

Denn exakt vor zwei Jahren hatte das Unternehmen Insolvenz anmelden müssen. Die Wirtschaftskrise hatte das damals familiengeführte Unternehmen noch relativ gut überstanden. Doch dem einsetzenden Aufschwung war der Mittelständler nicht gewachsen. Das Unternehmen teilte das Problem vieler Firmen: Im Aufschwung kamen zwar die Aufträge, doch die Vorfinanzierung war für Max Mothes nicht tragbar. Die vier Monate nach der Insolvenzanmeldung im Jahr 2011 waren für die Mitarbeiter eine Zitterpartie. Im August desselben Jahres verkündete der Investor Schüring & Andreas, Max Mothes übernehmen zu wollen. Das Berliner Unternehmen ist Eigentümer zahlreicher mittelgroßer Firmen der Metallbranche. Heute hat Max Mothes eine Eigenkapitalquote von rund 50 Prozent. "Wir konnten viele Kunden, darunter den Großkunden Daimler, zurückgewinnen", sagt Schermbach. Auch der Düsseldorfer Kranbauer Gottwald zählt zu den wichtigen Kunden.

Max Mothes ist spezialisiert auf Spezialschrauben, oftmals auch Kleinserien. 15 Prozent der Schrauben produziert das Unternehmen selbst. Der einstige Firmensitz in Düsseldorf-Bilk an der Suitbertusstraße wurde zum Jahreswechsel aufgegeben, die Leuchtreklame soll bald verschwinden. Verwaltung, Lager und Fertigung wurden in Neuss an der Welser Straße zusammengefasst. Um Einkauf und Verkauf zu bündeln, wurde kürzlich das heute noch von UPS genutzte Gebäude im gleichen Industriegebiet angekauft. Mussten nach der Insolvenz noch einige wenige Stellen gestrichen werden, konnten dieses Jahr bereits elf Mitarbeiter neu eingestellt werden. Zurzeit beschäftigt Max Mothes knapp 200 Arbeitnehmer. Durch die Abwerbung von Beschäftigten eines insolventen Konkurrenten seien zudem neue Kunden gewonnen worden, sagt Geschäftsführer Schermbach.

In den vergangenen Monaten wurden 1,5 Millionen Euro in neue Maschinen investiert. Jetzt will Max Mothes stärker ins Ausland expandieren. In wenigen Wochen ist die Gründung einer Handelsniederlassung in der türkischen Metropole Izmir geplant.

(RP)
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