Kurse auf dem Unterbacher See So lernt man Stand-Up-Paddeln

Flüsse, Seen und andere von Natur eher ruhigere Binnengewässer eignen sich perfekt zum Stand-Up-Paddling. Für Anfänger auf dem Unterbacher See kann das eine ziemlich wackelige Angelegenheit sein.

 Laura Cistecky gibt Stand-Up Paddeling Unterricht am Unterbacher See.

Laura Cistecky gibt Stand-Up Paddeling Unterricht am Unterbacher See.

Foto: Anne Orthen (ort)

„So, jetzt machen wir mal eine kleine Gleichgewichtsübung“, sagt Laura Cistecky. Der Schalk in ihren Augen lässt erahnen, dass sie genau weiß, was gleich passiert. Zwar habe ich die Mitte des Unterbacher Sees auf meinem Gefährt kniend noch recht trocken erreichen können.

Beim Stand-Up-Paddling – die Übersetzung des Namens verrät es bereits – geht es jedoch darum, sich mit beiden Beinen aufrechtstehend auf dem Brett vorwärts zu bewegen. Für blutige Anfänger kann das zunächst eine ziemlich wackelige Angelegenheit sein. Kein Wunder also, dass auch mein erster Stehversuch in den lauwarmen Fluten des Sees endet. Doch Cistecky wäre nicht Trainerin bei der Surfschule Surf'n'Kite am Unterbacher See, wenn Sie Anfängern nicht schnell auf die Sprünge helfen könnte. Und so braucht es nur wenige Tipps und Hilfestellungen, bis auch bei mir das angenehm-ruhige Paddeln auf dem See klappt. Nur ein Grund dafür, warum die Trendsportart seit einigen Jahren derart beliebt ist. „Stand-Up-Paddling eignet sich für jeden, der gerne im Wasser ist. Vom Kleinkind bis zum Rentner können das alle schnell erlernen“, erklärt die 20-Jährige. Als einzige Voraussetzung müsse man schwimmen können. In ihrer fünfjährigen Berufserfahrung sei ihr jedoch noch kein Kursteilnehmer untergekommen, der nicht nach einigen Versuchen mit dem Brett zurechtkam.

Mittlerweile hat die Sportart die Großstädte der Welt erobert. Denn vor allem Flüsse, Seen und andere von Natur eher ruhigere Binnengewässer eignen sich perfekt zum Stand-Up-Paddling.

Aber auch auf offener See findet das spezielle Board immer mehr Gebrauch. „Manche Wellenreiter, die vorher per Hand aufs Meer hinausgeschwommen sind, nehmen inzwischen auch ein Paddel mit“, weiß Cistecky. Inzwischen gibt es jetzt sogar richtige Rennen und Wettbewerbe im Stand-Up-Paddling. Ob es jetzt aber eher den Surf- oder den Kanusportarten zugerechnet werden kann, darüber streiten sich derweil noch deren Weltverbände vor dem Internationalen Gerichtshof. Cistecky jedenfalls ist über das Windsurfen mit dem Paddel in Kontakt gekommen. „Mir hat es auf Anhieb gefallen, weil man nebenbei auch die Natur erkunden kann. Außerdem ist es eine ganz andere Erfahrung, mal so ganz ohne Wind zu fahren“, sagt die gelernte Erzieherin. Bei einem Besuch auf der BOOT-Messe lernte sie die Surfschulen-Inhaberin Daniela Schmidt kennen und gelangte über ein Praktikum an ihren Traum-Nebenjob. Denn Cistecky ist eine richtige Wasserratte. „Deshalb habe ich in den letzten Jahren nur dort Urlaub gemacht, wo auch Meer oder Seen in der Nähe sind. Jetzt durfte ich auch noch mein Hobby zum Beruf machen.“ Denn auch ihrer Hauptleidenschaft, dem Windsurfen, geht Cistecky beim Geben von Kursen an der Surfschule nach. Lässt es sich mit ihrer Stelle als Erzieherin vereinigen, nimmt sie auch an den Wochenend-Surftouren nach Holland teil, welche Surf'n'Kite anbietet. Dem Stand-Up-Paddling geht sie in ihrer Freizeit persönlich immer dann nach, wenn sie ein bisschen Ablenkung vom Alltag sucht. „Mit Windsurfen darf man es nicht vergleichen.

Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Aber wenn ich total gestresst von der Woche bin, ist ein bisschen paddeln sehr entspannend für mich.“

Zwar bietet die Surfschule zahlreiche Anfänger- und Weiterbildungskurse zum Stand-Up-Paddling an. Man braucht aber keinen Schein, sondern lediglich seinen Personalausweis, um es auf eigene Faust zu probieren. Derzeit arbeiten die Mitarbeiter noch an einer Weiterentwicklung der Sportart. Beim „Sup-Polo“ geht es ähnlich dem Pferde-Polo darum, einen Wasserball ins Tor zu bugsieren. Bis Cistecky selbst auch darin Kurse gibt, wird es allerdings noch was dauern, denn die 20-Jährige arbeitet bald für ein Jahr als Au-Pair in Chicago. Da gäbe es zwar kein Meer, „aber der Lake Michigan ist auch nicht weit entfernt.“

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