Wittlaer Nasse Füße und kalte Räume

Wittlaer · Die Franz-Vaahsen-Schule in Wittlaer kämpft mit ausgefallenen Heizungsanlagen und einem überschwemmten Vorplatz.

 Nach längeren Regenfällen ist es nicht mehr möglich, das Schulgelände der Franz-Vaahsen-Schule durch das Haupttor zu verlassen.

Nach längeren Regenfällen ist es nicht mehr möglich, das Schulgelände der Franz-Vaahsen-Schule durch das Haupttor zu verlassen.

Foto: Swantje Pütz

Ulrike Dembek klingt hörbar genervt. Schließlich muss sich das Vorstandsmitglied vom TV Kalkum nicht zum ersten Mal mit den Widrigkeiten der Turnhalle in Wittlaer herumplagen. Immer wieder konnte diese in den letzten Jahren nur eingeschränkt genutzt werden. Mal gab es kein heißes Wasser in den Duschen, mal durften die Sanitäranlagen wegen Legionellenbefalls nicht genutzt werden und immer wieder ist die Heizungsanlage ausgefallen. Und auch jetzt ist es seit Dienstag in der Sporthalle aus den 1970er Jahren wieder kalt.

„Wir haben täglich dort rund vier Angebote, darunter Kurse für Kinder unter drei Jahren und für Senioren, die zum Teil abgesagt werden mussten. Die Mitglieder sind verständlicherweise sauer“, sagt Dembek. Auch für Schulleiter Jan von der Gathen ist die Lage misslich. „Der Sportunterricht kann nicht stattfinden.“ Wann das wieder der Fall sein wird, ließ die Stadt auf RP-Anfrage hin offen. Auf das Gerücht, der Heizungstank sei leer, da die Stadt Rechnungen nicht beglichen habe, teilte die Verwaltung lediglich mit, dass es ein Problem mit der gesamten Heiz­anlage gebe. „Das Schulverwaltungsamt ist hier aktiv, um Abhilfe zu schaffen.“

Nach den Osterferien wird zwar die neue Zweifachturnhalle, die zurzeit in unmittelbarer Nachbarschaft gebaut wird, endlich eröffnet. Da die alte Turnhalle aber weiterhin für den Schulsport und von mehreren Vereinen und der OGS der Grundschule Kaiserswerth genutzt werden soll, kann das Problem nicht einfach ausgesessen werden. „Da muss etwas Grundlegendes geschehen“, sagt Dembek.

Aber auch in Klassenräumen und dem Musikraum der Schule gibt es schon länger Probleme mit der Heizung. „Grund dafür ist eine sehr ungewöhnliche Verstopfung einer Rohrleitung im Heizwasservorlauf, die zur Folge hat, dass das warme Wasser nicht an den Heizkörpern ankommt. Als Abhilfe wurden die betroffenen Räume bereits mit Ölradiatoren, also elektrisch beheizt“, teilt die Verwaltung mit. Noch in diesem Monat sollen neue Leitungen verlegt und damit das Problem zumindest in den Unterrichtsräumen behoben werden.

Denn die Schule kämpft zurzeit auch noch an ganz anderer Stelle mit Widrigkeiten. So entstehen auf dem Schützenplatz, der der Schule vorgelagert ist, bei Regen riesige Pfützen, ganze Seenlandschaften. Das Problem ist seit Jahren bekannt, hat sich aber in der Vergangenheit immer mehr verschärft. Das Schulgelände über den Haupteingang zu betreten, ist inzwischen auch nach normalen Regenfällen nicht mehr möglich. „Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch eine Sicherheitsfrage, denn der Schützenplatz ist unsere Aufstellfläche bei Feueralarm“, sagt der Schulleiter. Die Schüler, die am Schützenplatz aus dem Schulbus steigen oder deren Schulweg dort endet, müssen dann zum Nebeneingang am Grenzweg gehen. „Das ist nicht ungefährlich, da sie gegen eine Einbahnstraße laufen müssen und es dort keinen Bürgersteig gibt“, sagt Swantje Pütz, Vorsitzende der Schulpflegschaft. „Wir werden hier wortwörtlich im Regen stehen gelassen“, sagt von der Gathen.

 Auch nach normalen Regenfällen bilden sich inzwischen große Pfützen, die nicht mehr umgangen werden können.

Auch nach normalen Regenfällen bilden sich inzwischen große Pfützen, die nicht mehr umgangen werden können.

Foto: Swantje Pütz

Denn die Bezirksvertretung 5 kämpft schon seit Jahren vergeblich darum, dass der Schützenplatz ordentlich hergerichtet wird. Einen Ausbau hatte die Verwaltung bislang immer abgelehnt, da dann der Platz, der in einer Wasserschutzzone liegt, auch entwässert werden muss, dafür neue Kanäle und ein Regenrückhaltebecken benötigt werden. Erste Schätzungen waren von Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro ausgegangen. Die Bezirkspolitiker hatten daraufhin um eine neue Prüfung und die Erarbeitung eines Konzeptes gebeten und gehofft, dass der Ausbau des Platzes im Zuge des Turnhallenneubaus erfolgt. „Bislang ist aber leider nichts geschehen“, sagt Ratsherr Andreas Auler (CDU). Er betont, dass der Platz nicht nur für ein Fest im Jahr und als Anfahrt für Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, benötigt wird. „Wenn die neue Turnhalle auch als Sport- und Mehrzweckhalle für die Öffentlichkeit zur Verfügung steht, muss auch endlich die gesamte Parksituation rund um den Platz gelöst werden.“

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