Bilk Was wird aus der Spieloase?

Bilk · Beim Thema Neubebauung des benachbarten Auto-Becker-Geländes mischt sich der Verein "Spielen und Leben in Bilk" jetzt ein. Er hat eine Umfrageaktion gestartet, außerdem gibt es einen eigenen Wunschkatalog.

 Gerti Kobarg und weitere Mitglieder der Spieloase befragen Bilker zur Zukunft des Auto-Becker-Geländes. RP-Foto: Bauer

Gerti Kobarg und weitere Mitglieder der Spieloase befragen Bilker zur Zukunft des Auto-Becker-Geländes. RP-Foto: Bauer

Foto: Hans-Juergen Bauer

Die Spieloase geht in die Offensive: Am Mittwoch hat der Verein "Spielen und Leben in Bilk" eine Umfrageaktion am Karolingerplatz gestartet. Die Initiative betreibt die offene Freizeiteinrichtung für Kinder und Jugendliche an der Brunnenstraße. Mit der Aktion will sie herausfinden, welche Wünsche und Anregungen die Nachbarn und Passanten bezüglich des ehemaligen Auto-Becker-Geländes haben. Denn das Thema betrifft die Spiel-oase unmittelbar: Die Einrichtung grenzt direkt an das brachliegende Areal des 1,7 Hektar großen früheren Autohauses an.

Nicht berücksichtigt worden

Seit 2003 steht das einst vor allem für seine Nobelkarossen überregional bekannte Autohaus leer. Seitdem gab es viele Diskussionen, was mit dem im Herzen von Bilk gelegenen Grundstück passieren könnte. Die Stadt wünscht sich bezahlbaren Wohnraum. Im Auftrag eines privaten Investors, der Frankfurter Realgrund AG, wurde in Abstimmung mit der Stadt vergangenes Jahr schließlich ein Architekten-Wettbewerb ausgeschrieben, der in einem, von einer Jury favorisierten Bebauungsentwurf endete. "Aber da wurde die Spieloase als direkter Nachbar gar nicht berücksichtigt", berichtet Gerti Kobarg vom Vorstand des Vereins. Die zuständige Bezirksvertretung 3, bei der sich die Leute von der Spieloase im Übrigen stets gut aufgehoben gefühlt haben, wie Kobarg betont, forderten daraufhin eine Überplanung und Einbeziehung der Freizeiteinrichtung in die künftige Bebauung. Auch die zuletzt im Juli vorgestellten Wohnideen von Architektur-Stundenten aus Trier haben die Spieloase jedoch außer Acht gelassen.

Dabei haben deren Mitglieder durchaus Vorstellungen, wie sie bei einer Neubebauung zum Zuge kommen könnten. Bereits 2006 haben sie für ein, auf den Wünschen der Kinder und Jugendlichen der Einrichtung basierendes Modell den Preis "Bilker Biber" der BV 3 gewonnen. So wünscht man sich eine Vergrößerung (am besten Verdoppelung) der Freiflächen in das Auto-Becker-Areal hinein. Denn Fußball oder andere Ballspiele sind auf der Hoffläche mangels Platz bislang nicht möglich. "Aber die Kinder und Jugendlichen, die inzwischen zumeist nach dem Offenen Ganztag zu uns kommen, haben gerade nach einem so langen Tag besonders großen Bewegungsdrang", sagt Kobarg. Auch Bewegungslandschaften und ein erweitertes Kletterangebot stehen auf der Wunschliste. Der geschlossene Hof, der gerade von Eltern kleiner Kinder geschätzt wird, solle aber erhalten bleiben, um Vandalismus und auch die Ansiedlung etwa von Drogenkonsumenten zu vermeiden. Das vorhandene Spielhaus, unter anderem Standort für Elterncafé, Spielgruppe etc. solle barrierefrei ausgebaut werden. Generell will man das Zentrum als generationsübergreifenden Treffpunkt ausbauen. Ältere Ehrenamtliche könnten unterstützend im Kindertreff mitwirken, etwa beim Lesetraining. Im Innenhof soll es noch mehr Grün geben, damit Kinder auch im dicht besiedelten Bilk Naturerfahrungen machen können.

Nach dem Auftakt der Aktion vorgestern soll die Befragung später fortgesetzt werden. Die Daten will der Verein anschließend auswerten und die Ergebnisse dann der Politik vorstellen.

(RP)
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