Flüchtlinge in Düsseldorf Flüchtlingshilfe lädt Nachbarn zum Austausch ein

Lörick · Im Frühjahr 2017 wurde die Flüchtlingsunterkunft an der Oberlöricker Straße eröffnet. Die Ängste und Befindlichkeiten einiger Löricker Bürger anlässlich des Hauses erwiesen sich als unbegründet, wie die Gespräche beim Runden Tisch „Flüchtlinge im linksrheinischen Düsseldorf“ nun zeigten.

 Anwohner und Gemeindemitglieder trafen sich im Pfarrsaal, um über ihre Erfahrungen mit der Flüchtlingsunterkunft zu sprechen.

Anwohner und Gemeindemitglieder trafen sich im Pfarrsaal, um über ihre Erfahrungen mit der Flüchtlingsunterkunft zu sprechen.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Im Pfarrzentrum St. Maria Hilfe der Christen fassten Anne Zimmermann-Purić (Pfarrgemeinderat St. Antonius und Benediktus und Mitbegründerin des Runden Tisches) und Cordula Gnoß-Manhillen (Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer Düsseldorf und Verantwortliche der Flüchtlingsunterkunft) die aktuelle Lage des Hauses zusammen. 424 Personen aus 26 Nationen sind derzeit in den fünf Wohnhäusern untergebracht. Die meisten ehemaligen Anwohner haben eine eigene Wohnung gefunden. Vier dieser Familien wohnen im Pfarrheim der St.-Anna-Kirche in Niederkassel, und das bereitet den Verantwortlichen Sorgen, denn St. Anna wird abgerissen. Damit verliert der SKFM wohl auch die Flüchtlingskleiderkammer, die ebenso dort untergebracht ist. „Die Kleiderkammer läuft gut. Wenn wir keine kostenfreien Räume finden, muss sie Ende des Jahres geschlossen werden“, bedauerte Zimmermann-Purić.

Die Flüchtlingsunterkunft bietet den Bewohnern viele Möglichkeiten. Kinder, die noch keinen Kindergartenplatz haben, werden von einem mobilen Kindergarten betreut. Regelmäßig kommen der Sportaktionsbus vom Stadtsportbund und das Spielmobil aus Flingern. Dreimal die Woche gibt es eine Hausaufgabenbetreuung, die von der Vodafone Stiftung und Schulpraktikanten unterstützt wird. Für Erwachsene gibt es Sprachkurse und eine Formularsprechstunde. Das ASG bietet Kurse zur Familienbildung und eine Hebammensprechstunde an. Die Wohnungslosenhilfe hält Sprechstunden in ihrem Arztmobil ab. Auch am Leben im Linksrheinischen nehmen die Flüchtlinge teil. Der Bürger- und der Sportverein laden sie zu Veranstaltungen ein. Frauen nehmen an der internationalen Kochgruppe im Ökotop teil und schreiben gerade ein Kochbuch. Beim Heerdter Pfarrfest gestalteten Flüchtlinge eine Kaffee-Zeremonie. Mit der Türkisch-Muslimischen Gemeinschaft feierten Bewohner das Fastenbrechen. „Es ist uns wichtig, das Gefühl zu geben, wir gehören dazu“, sagte Gnoß-Manhillen.

(nes)
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