Hitzestress für Bäume Auch Bäume sind im Hitze-Stress

Garath/Urdenbach · Die lange Trocken- und Hitzephase ist für viele Bäume schwer zu ertragen. Vor allem die alten Eichen in der Urdenbacher Kämpe leiden darunter.

 Eine der Ruhebänke entlang des Deichweges am Alten Rhein in Urdenbach ist von einem umfallenden Baum getroffen worden.

Eine der Ruhebänke entlang des Deichweges am Alten Rhein in Urdenbach ist von einem umfallenden Baum getroffen worden.

Foto: Günter von Ameln (vam)

Laub raschelt unter den Füßen und wer den Blick schweifen lässt, sieht hin und wieder umgeknickte Bäume oder abgeworfene Äste. Auch in der Urdenbacher Kämpe fallen jetzt wieder häufiger Bäume auf den Deichweg. Eine gemütliche Bank zogen sie dabei in Mitleidenschaft. Ob dies allein der Hitze geschuldet ist, lässt sich aber schwer beurteilen. „Es gibt dort auch viel Altholz“, sagt Dankwart von Dörnberg von der Forstverwaltung Schlosshof Garath.

Er beobachtet im Garather Forst allerdings auch Veränderungen. „Bei uns fallen die Bäume nicht, aber die alten Eichen sind doch sehr gestresst“, sagt er. Bei seinen Rundgängen hat er festgestellt, dass sich das Feinastwerk zurückbildet und stirbt. Kein gutes Zeichen, zumal einige Eichen auch Pilzentwicklung zeigen. „Ich rechne damit, dass ein Teil der Eichen sterben wird“, sagt der Experte vom Garather Forst.

Ein genaues Bild der Lage wird sich wohl erst im nächsten Jahr zeigen. Dann könnte es für einige der immerhin schon 120 bis 130 Jahre alten Eichen aus und vorbei sein. „Das tut weh, sie hätten noch einige Jahre vor sich gehabt“, sagt Dankwart von Dörnberg. Für die Kulturgemeinschaft im Wald sei die Eiche sehr wichtig. Sie gehört fest dazu. „Diese Hitze, wie wir sie zuletzt hatten, ist einfach nicht gesund“, sagt der Förster. Er kann sich erinnern, dass es schon mal richtig trocken war. Den Wald treffen solche Hitzeperioden in seiner Entwicklung. „Wir pflanzen schon nach“, erklärt der Fachmann aus dem Garather Forst.

Doch der Stress für die alten Bäume ist natürlich vorhanden. Die lange Dürrezeit in diesem Sommer hatte viele Privatleute bereits zur Gießkanne greifen lassen, um Bäume an den Straßenrändern und Bürgersteigen mit einer Portion Wasser zu versorgen. Durch die lang andauernde Trockenheit und Hitze wurden die Bäume nicht mit genug Feuchtigkeit versorgt. Auf die Trockenheit können die Bäume verschieden reagieren.

„Es fängt damit an, dass sie beispielsweise Blätter abwerfen“, sagt Friedrich Louen, Sprecher von Wald und Holz Nordrhein-Westfalen. Entlang von Straßen und Waldrändern sei dadurch jetzt schon deutlich mehr Laub zu sehen. „Dort ist auch häufig mehr Wind, was zusätzlich austrocknet“, sagt er. Ob die vermehrten Astabwürfe, die zu beobachten sind, ebenfalls als Reaktion auf die Trockenheit zustande kommen, ist nicht ganz sicher. „Die sind eher ein Defekt als eine Reaktion auf die Trockenheit“, sagt Friedrich Louen.

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