Düsseldorfer Süden Ein bisschen Wehmut bei der Platzeröffnung des TSV Urdenbach

Düsseldorf · Die Sportanlage des TSV Urdenbach im Düsseldorfer Süden ist fertig. Das neue Gebäude wurde auf den Namen Friedhelm Gutowski getauft.

 Beim Frühlingsfest des TSV Urdenbach spielten die Kinder begeistert Fußball.

Beim Frühlingsfest des TSV Urdenbach spielten die Kinder begeistert Fußball.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Beim Kids Cup wuselten hunderte von Kicker-Kids über die Anlage des TSV Urdenbach. Jede erfolgreiche Aktion wurde bejubelt und teilweise atemlos den Erziehungsberechtigten am Spielfeldrand erzählt. Nebenan schoben einige Bouler vom „Chateau Benrath Düsseldorf Pétanque“ ihre Kugeln mehr oder weniger dicht an das „Schweinchen“ heran.

Der Sportactionbus hatte sein komplettes Spiel-, Sport und Bewegungsangebot ausgebreitet. Die Würstchen brutzelten auf dem Grill, Waffeln wurden gebacken, Kaffee, Kuchen und weitere Getränke standen bereit. Und wem das alles beim Frühlingsfest noch nicht reichte, der konnte seinen Körper auf dem nagelneuen Fitness-Parcours selbst ertüchtigen oder der „Fortuna-Traditionsmannschaft“ beim gepflegten Altherren-Kick zuschauen.

Mit anderen Worten: Der TSV Urdenbach bot bei der feierlichen Eröffnung seiner komplett runderneuerten Sportanlage ein volles Programm, das die Herzen und die Lächelmuskeln der Anwesenden erreichte. Und doch wurde es wehmütig. Als das neue Gebäude, dass Funktionsräume und Umkleiden für die TSV-Fußballer beherbergt, auf den Namen „Friedhelm Gutowski Gebäude“ getauft wurde, kamen Erinnerungen an den kürzlich verstorbenen ehemaligen ersten Vorsitzenden des Traditionsvereins auf.

„Friedhelm war von 2006 bis 2021 Vorsitzender. Er war Initiator und immer wieder antreibende Kraft des Erneuerungsprojekts ‚Fit 2014‘“, erläutert der jetzige TSV-Vorsitzende Peter Wallscheid. „Friedhelm ist letztes Jahr an Corona verstorben und konnte die Vollendung seines Herzensprojektes nicht mehr miterleben.“ Seine Witwe Elvira Gutkowski enthüllte die Ehrentafel. In den letzten Jahren hatte die TSV-Anlage eine grundlegende Neugestaltung erfahren. Jetzt gibt es drei Fußballplätze (2 Kunstrasen, 1 Naturrasen) inklusive Flutlichtanlage, das neue Umkleidegebäude, eine 15 Bahnen umfassende Bouleanlage, Freizeitwiese, einen Fitness-Parcours Gympark, sowie ein saniertes Clubhaus.

Das ehemalige Tennis-Heim steht jetzt den Boulern, Darts-Spielern und Sportpoker-Spielern zur Verfügung. „Das ganze Projekt ist bereits vor Jahren entstanden. Da ging es um die Rekonstruierung der Sportangebote- und -kapazitäten des Vereins. Ein Projekt dieser Größenordnung ist von einem Verein alleine nicht umzusetzen. Ohne die Unterstützung aller unserer Mitglieder und auch besonders von Verwaltung und Politik wäre es nichts geworden“, so Wallscheid. „Und solch ein Projekt dauert auch seine Zeit. So ein Platz kann man nicht mal eben an einem Automaten bestellen.“

Die lange Dauer bei der Umsetzung des Projektes und die Veränderung des Grünbestands gefallen nicht allen Urdenbachern. Beklagt werden vier Jahre Baustellenlärm, zerstörte Natur, abgeholzte Bäume und Büsche, zubetonierte und zugepflasterte Wiesen, Wertverlust der angrenzenden Grundstücke durch verbaute Sicht mit einem grauenvollen Monster-Mehrzweckgebäude und zusätzliche Belästigungen durch Lärm, Geräusche der industriellen Lüftungsanlage und Lichtverschmutzung. „Ja, es gab zwei, drei Problemlagen“, bestätigt Wallscheid. „Wir haben die Anwohner intensiv informiert und um Verständnis geworben. Wir denken, dass diese Anlage ein Gewinn für ganz Urdenbach ist.“

Für die Boulespieler ist es auf jeden Fall ein Gewinn. „Uns fehlten auf unseren bisherigen Spielplätzen Sanitäranlagen“, sagt Château Benrath-Mitglied Peter Wirth. „Jetzt werden wir unseren Liga-Spielbetrieb beim TSV Urdenbach abhalten.“ So ist für den 19. Juni ein Spieltag der Stadtliga mit fünf Teams geplant.

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