Bauen in Düsseldorf Wohnungsbau: Politik setzt sich für das Zakk ein

Flingern-Süd · 50 Wohnungen sollen in Flingern-Süd entstehen. Die Zustimmung hat die Verwaltung nur mit Einschränkung bekommen.

Das Zakk ist mehr als ein Kulturzentrum. Es ist inzwischen eine Institution, das weit über die Stadtteilgrenzen hinaus bekannt ist. Musik, Lesungen, Konzerte, Shows und Mitmachaktionen für Kinder und Jugendliche – das Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation, kurz Zakk, ist einfach nicht mehr wegzudenken aus Düsseldorf. Für Michael Kendura (SPD) aus der Bezirksvertretung 2 „ein einzigartiges Kulturgut, das im Bestand nicht geändert werden darf“. Dass das Zakk in Gefahr sein könnte, fürchten manche Bezirksvertreter. In der letzten Sitzung wurde dem Gremium eine Bauvoranfrage vorgelegt, in der es um die Errichtung zweier Mehrfamilienhäuser plus Tiefgarage und einer Kita für bis zu 60 Kinder ging. Der Neubau soll nur ein paar Hausnummern vom Zakk entfernt liegen.

Dafür sollte die Politik unter anderem einer Befreiung zustimmen, damit das Grundstück Fichtenstraße 20, 22 und 24 statt gewerblich für Wohnen genutzt werden darf. Und da fingen die Bauchschmerzen einiger Mitglieder an, die lange über das Projekt diskutierten. „Leute ziehen in ein Viertel im Bewusstsein, dass es dort laut sein kann und nachher klagen sie“, sagt Ben Klar (Die Linke), der an den Flughafen denkt oder die Altstadt, wo das schon mehrfach passiert sei.

Dass die Lärmmessungen im Umfeld des Zakk, die die Verwaltung bereits beauftragt hat, keine Auffälligkeiten gezeigt haben, beruhigte die Politik nicht wirklich, weil die Messungen im Herbst gemacht worden seien, dann, wenn die Veranstaltungen draußen seltener werden. Der Bauherr Robert Schrage von Schrage Architekten war selbst in der Sitzung, um die Politik von seinem Projekt zu überzeugen, „wir haben das Grundstück seit zehn Jahren in der Schublade, es hat lange leer gestanden“, so Schrage, der zwei bis viergeschossige Häuser auf dem Gelände bauen will, das zur Zeit zu 100 Prozent versiegelt ist.

50 Wohneinheiten sollen entstehen, Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen um die 55 Quadratmeter und Vier- bis Fünf-Zimmerwohnungen bis zu 105 Quadratmeter. 20 Prozent der Wohnungen sollen preisgedämpft sein, 20 Prozent öffentlich gefördert. Durch das Vorhaben würde das Grundstück in Teilen entsiegelt und begrünt, ein neun Meter breiter Grünstreifen ist geplant, dazu sollen Bäume gepflanzt werden. Auf den Dächern der Wohnhäuser will Schrage Grün- und Gemeinschaftsflächen anlegen, das Dach der Kita soll intensiv begrünt werden.

Nach langer Debatte stimmte die Politik schließlich für das Projekt, mit der Einschränkung, „dass wir nur ausnahmsweise Wohnbebauung in diesem Bereich zulassen“, so Michael Kendura. CDU, FDP und vier Mitglieder der SPD sprachen sich für den Bau der Mehrfamilienhäuser aus. Grüne, Linke und zwei SPD-Mitglieder waren gegen das Projekt, das an der Fichtenstraße in direkter Nachbarschaft zum Zakk entstehen soll. Sie hätten lieber gewartet, um noch einmal Lärmmessungen im Sommer zu machen.

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