Bürgerforum in Düsseldorf Der Stadtbezirk 3 soll grüner werden

Bilk · In einem Bürgerforum haben Mitarbeiter des Grünflächenamtes Maßnahmen für einen grüneren Stadtbezirk 3 vorgestellt. Rund 1000 Bäume sollen angepflanzt werden – zu Kosten einiger Parkplätze.

 Eine Maßnahme zur Begrünung in den Stadtteilen soll die Aussaat von Blühstreifen werden.

Eine Maßnahme zur Begrünung in den Stadtteilen soll die Aussaat von Blühstreifen werden.

Foto: dpa/Uwe Zucchi

18.400 Bäume gibt es im Stadtbezirk 3. Eine Zahl, die sich erst einmal gar nicht so schlecht liest. Die Hiobsbotschaft aber folgt direkt: Den meisten Bäumen geht es gar nicht gut, eher ziemlich schlecht. „700 Bäume werden dem heißen Sommer 2018 unmittelbar zum Opfer fallen“,  erklärte Gartenamtsleiterin Doris Törkel den rund 80 Zuhörern, die der Einladung zum Thema „Blüten, Bienen und Bäume – Grünsituation im Stadtbezirk 3“ im Bürgersaal gefolgt waren, „viel schlimmer aber ist, dass mittlerweile fast jede Baumart eine eigene Krankheit hat, Eschen und Ahorn etwa sind stark pilzbefallen, die Kastanie leidet an einer speziellen Bakterienerkrankung, die so extrem ist, dass wir bereits seit 2015 keine Kastanien mehr anpflanzen. Und das ist insofern besonders schlimm, als dass die Kastanie eine der nahrhaftesten Baumarten für Insekten ist“.  Im Rahmen des Stadtbaumkonzeptes (als Teil des städtischen Klimaanpassungskonzeptes) sollen rund 1000 neue Bäume in fünf Jahren gepflanzt werden, vor allem dort, wo es  besonders nötig ist, im Stadtbezirk 3 sind das Friedrichstadt und Oberbilk. „Wir haben 870 neue Standorte ausgewiesen“,  erklärte die Amtsleiterin, „dazu muss man wissen, dass für jeden gepflanzten Baum ein Stellplatz wegfällt. Wer sich jetzt aufregt, sollte überlegen, was wichtiger ist: der eigene Komfort oder globale Ziele zu erreichen?“

Um mehr Insekten anzusiedeln, will das Gartenamt verstärkt Blühstreifen schaffen und Baumscheiben begrünen. Einige Bürger hatten dies bereits im Vorfeld mit Blumensamen getan. „Leider ist es in der Vergangenheit vorgekommen, dass unwissende städtische Mitarbeiter beim Mähen dann die jungen Triebe geschnitten haben, weil sie dachten es sei Unkraut“, erinnerte sich Doris Törkel und weist in diesem Zusammenhang auf kleine Steckschilder mit der Aufschrift „Hier bitte nicht mähen“ hin, die kostenfrei in den Bürgerzentren abgegeben werden.

Neben dem Vortrag der Gartenamtsleiterin stellten sich auch mehrere Initiativen vor, darunter „Düsselgrün“, der Offene Gemeinschaftsgarten im WGZ-Park und der Bürger- und Heimatverein in Vollmerswerth, der bereits mehrere Flächen mit Wildblumen begrünt hat. „Ich stelle eine Bewusstseinsveränderung in der Bevölkerung fest“, sagte der Vereinsvorsitzende, „der Trend geht weg vom akkurat geschnittenen englischen Rasen zu bunten Naturwiesen.“

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