Düsseldorf-Süd Rheinbogen ist großräumig abgesperrt

Düsseldorf-Süd · Die Stadt hat keine Kapazitäten, dem Arenbergischen Forstamt bei der Schadensbeseitigung zu helfen.

 Die Schäden im Himmelgeister Rheinbogen sind noch gar nicht genau unter die Lupe genommen worden. Am Montag gibt es einen Ortstermin.

Die Schäden im Himmelgeister Rheinbogen sind noch gar nicht genau unter die Lupe genommen worden. Am Montag gibt es einen Ortstermin.

Foto: Günter von Ameln

Die Szenerie hat was Irreales: Die Sonne scheint, es weht ein kühles Lüftchen über den Himmelgeister Rheinbogen. Alles wäre schön, wäre da nicht der Anblick all der umgekippen und zerstörten Bäume. Und eigentlich dürfte unser Fotograf auch dort gar keine Fotos machen. Denn das Gebiet ist gesperrt. An einigen Zugängen hängt rot-weißes Flatterband, abhalten tut das nur wenige. "Bitte appellieren Sie eindringlich an Ihre Leser, dass diese sich an die Sperrung halten. Wir machen das ja nicht aus Jux und Dollerei, sondern weil weitere Äste abknicken und Bäume umfallen können. Sich dort hineinzubegeben ist gefährlich", bittet Holger Hoffmann um Mithilfe unserer Zeitung. Er ist Forstdirektor beim für den Privatbesitz zuständigen Arenbergischen Forstamt Eifel.

 Auch diesen Spielplatz in Hassels hat's erwischt. Doch trotz der Schäden spielen dort immer wieder Kinder, berichtet eine RP-Leserin.

Auch diesen Spielplatz in Hassels hat's erwischt. Doch trotz der Schäden spielen dort immer wieder Kinder, berichtet eine RP-Leserin.

Foto: Günter von Ameln (vam)

Denn diesen landschaftlich wunderschönen Rheinbogen hat es beim heftigen Unwetter am Pfingstmontag ebenfalls stark erwischt. Wie es vor Ort aussieht, hat sich Hoffmann, der in Schleiden sitzt und dort auch mit der Beseitigung von Sturmschäden zu tun hat - wenn auch nicht so schlimmen wie in Düsseldorf - von seinem Revierleiter informieren lassen: "Wir haben einen massiven Schaden." Bei der Stadt habe man um Unterstützung gebeten, doch von dort kam die Antwort, dass man alle Mitarbeiter und schweres Gerät selber benötige und deswegen leider nicht helfen könne.

Darum wird die Sperrung auch noch länger dauern. Am Montag trifft sich der Revierleiter mit dem Vertreter eines Unternehmens, das Kapazitäten zum Fällen und Abräumen hat. In diesem Ortstermin geht es darum, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, was als Erstes gemacht werden muss, damit der Himmelgeister Rheinbogen wieder freigegeben werden kann. Vorrang habe das Freiräumen von Wegen und der Pachtflächen, etwa der des Landwirtes, so Hoffmann. Im Anschluss daran soll ein Aufforstungskonzept erarbeitet werden.

Angesprochen auf den Orkan Kyrill und die daraus resultierenden Schäden sagt Hoffmann: "Kyrill war nichts dagegen, hat mir mein Revierleiter erzählt und er kennt die Schäden, die damals entstanden sind." Betroffen sind vor allem Bäume in dem Aufforstungsgebiet. Erst im April vergangenen Jahres hatten Waldarbeiter dort umfangreiche Durchforstung- und Fällarbeiten durchgeführt und auch neue Pappeln gesetzt. 1000 Festmeter Holz seien durch den Sturm verloren, schätzt der Forstdirektor. Fünf bis zehn Prozent aller Bäume seien umgefallen, über die Schäden an denen, die stehengeblieben sind, kann er noch gar nichts sagen.

Froh ist Hoffmann inzwischen über seine Bewirtschaftungspolitik, entlang der Hauptwege bereits Bäume mit hohen Kronen zu beschneiden oder auch geschädigte Pappeln zu fällen. Dadurch sei es in diesen Bereichen nicht groß zu Schäden gekommen. Wohl aber auf den Stichwege runter zum Rheinufer - und die dürfen ja eh wegen des Naturschutzgebietes teilweise gar nicht begangen werden.

Auch die alte Pappelallee entlang des Deichs war bereits mit Eichen neu bepflanzt worden. Er habe sowieso vorgehabt, für das Areal einen Baum-Verjüngungsplan aufzustellen, berichtete Hoffmann der RP. Allerdings habe er gedacht, dass er sich damit noch ein bisschen Zeit lassen könne. Sturm "Ela" hat ihm durch diese Planung einen dicken Strich gemacht.

Dass Flatterbänder die Menschen nicht vom Betreten eines Bereichs abhalten, kann man derzeit überall sehen. Doch was ist mit Flächen, die sichtbar gar nicht abgesperrt sind?, fragte sich gestern eine RP-Leserin. Sie wies auf einen vom Sturm verwüsteten Kinderspielplatz samt Fußballfeld in Hassels an der Stendahler Straße/In der Donk hin. "Stellen Sie sich vor, da sieht es immer noch aus wie direkt nach dem Sturm und mittendrin spielen Kinder." Die Stadt warnt seit Dienstag vor dem Betreten von Parkanlagen, Spielplätzen sowie Friedhöfen.

Die heutige gute Nachricht kommt von der städtischen Bädergesellschaft: Das Benrather Freibad wird ab dem morgigen Samstag erstmal Sonderöffnungszeiten anbieten: von 8 bis 13 Uhr - damit die Frühschwimmer nicht länger auf dem Trockenen sitzen. Die Liegewiesen bleiben in der Zeit jedoch abgesperrt. Freigegeben wird neben der Wasserfläche nur ein kleiner Aufenthaltsbereich, berichtete Romina Walterowicz.

(RP)
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