Benrath Ex-IDR-Chef: schneller Bau möglich

Benrath · Neubau des Dürer-Berufskollegs: Heinrich Pröpper meldet sich mit seinen alten Plänen zu Wort.

Als der 2012 bei der Stadttochter Industrieterrains Düsseldorf- Reisholz (IDR) geschasste Geschäftsführer Heinrich Pröpper vergangenen Samstag bei der Informationsveranstaltung der Initiative "Wir bauen auf den Süden" auftauchte, gab es vor allem in den Reihen der Politik viele erstaunte Gesichter. Doch eigentlich macht es Sinn, hatte Pröpper doch 2009/2010 auf Wunsch der Politik den Vorschlag erarbeitet, dass die IDR das Albrecht-Dürer-Berufskolleg auf der Thyssen-Krupp-Brache in der Paulsmühle baut.

"Es hätte passend zur Kommunalwahl im Mai 2014 fertig sein können", sagt Pröpper jetzt im RP-Gespräch. Als Kosten hat er für das Projekt rund 55 Millionen Euro - davon waren rund zwei Millionen für die Beseitigung von Altlasten gedacht - ausgemacht. Doch aus seiner Sicht war es weder diese Summe, die der damalige Oberbürgermeister Dirk Elbers dazu verleitete, dieses Projekt im Sommer 2013 zu beerdigen und das Kolleg an der Völklinger Straße zu bauen, noch die vorhandenen Altlasten auf dem Areal. Es sei schlichtweg um seine Person gegangen; er sei in Ungnade gefallen und damit auch alle Projekte, die er entwickelt habe, berichtet Pröpper im RP-Gespräch.

Mit Elbers Nachfolger Thomas Geisel hat der frühere IDR-Chef auch schon gesprochen: "Aber keine Sorge, ich bin jetzt 65 Jahre alt, ich habe keinerlei Ambitionen mehr, noch einmal zurückzukommen." Trotz seiner Demontage hat der in Essen wohnende Pröpper sich weiterhin auf dem Laufenden gehalten, was in Düsseldorf passiert: "So habe ich auch von dem Termin am Samstag erfahren." Die vorhandene Belastung des Bodens hält er für händelbar: "Meine Pläne sahen vor, ein Rechteck als Schule bauen zu lassen, das sich zur Eissporthalle hin öffnet. Gebaut werden sollte ohne Keller, sondern auf den vorhandenen Bodenplatten." Damit, so Pröpper, könne man in der Paulsmühle sogar den großen Wurf landen und auch die inzwischen als Pauli-Tunnel firmierende Angströhre unter den Gleisen als großzügige, offene und belebte Unterführung gestalten. "Dort könnte man so viele Fliegen mit einer Klappe schlagen", schwärmt der frühere IDR-Chef. Von Wohnbebauung hält Pröpper auf dieser Fläche nichts: "Dann würde man Kran-Bauer Terex viel zu nah auf den Pelz rücken, und die bekämen hinterher noch Einschränkungen bei der Produktion. Das darf man nicht machen."

Er ist sogar der Überzeugung, dass in Benrath schneller gebaut werden kann als in Bilk. "An der Völklinger Straße besteht noch gar kein Baurecht." Das sei in Benrath anders. Der Bereich der Pauslmühle sei als Gewerbegebiet ausgewiesen. Damit gebe es laut Baunutzungsverordnung die Möglichkeit zum Bau von Anlagen für sportliche Zwecke. Und noch entscheidender: Ausnahmsweise können zugelassen werden: Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke. Darunter fällt für Pröpper einwandfrei der Bau eienr Schule.

Im gestrigen Umweltausschuss war die Belastung des Areals noch einmal auf Anfrage der CDU Thema. Inge Bantz, stellvertretende Leiterin des Umweltamtes führte aus, dass es am 5. Juni 2013 das letzte persönliche Gespräch von Vertretern von Thyssen-Krupp und der Stadt gegeben habe. Damals wie auch jetzt nach einem kürzlich geführten Telefonat sei man sich ein, dass im nächsten Schritt ein auf die geplante Nutzung abgestimmtes Sanierungskonzept zu erstellen sei.

(RP)
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