Kaiserswerth Baden im kleinsten Freibad Düsseldorfs

Kaiserswerth · Das Freibad Kaiserswerth ist nur rund 3000 Quadratmeter groß. Die kleine übersichtliche Anlage bietet Alt und Jung dennoch viele Möglichkeiten zur Entspannung. Täglich schwimmen dort bis zu 2000 Besucher.

 Sabine Hartmann genießt mit ihrem Sohn Hennes (16 Monate) im Nichtschwimmerbecken herumzuplanschen.

Sabine Hartmann genießt mit ihrem Sohn Hennes (16 Monate) im Nichtschwimmerbecken herumzuplanschen.

Foto: Andreas Endermann

Pünktlich zum Ferienstart herrscht Hochbetrieb im Freibad Kaiserswerth: die Erwachsenen ziehen entspannte Bahnen durch das Schwimmbecken, die Jugendlichen demonstrieren ihre Kunststücke auf dem Sprungbrett, die Kinder planschen im flachen Wasser oder gleiten möglichst schnell die Rutsche hinunter. Unterstützt von sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein zieht es täglich wieder tausende Besucher in das kleinste Freibad der Stadt.

Für seine Gäste hat der Verein "Flossen weg", der das Bad seit den 90er-Jahren verwaltet, einiges zu bieten, trotz engem Raum. Das 450 Quadratmeter große Schwimmbecken ist während der Hitze am beliebtesten. Bei angenehmen 26 Grad Wassertemperatur helfen die Mütter ihrem Nachwuchs hier bei den ersten Schwimmversuchen — natürlich mit Schwimmflügeln — oder lassen sich einfach nur auf der Luftmatratze treiben.

Gabriele Grentrup ist seit Jahren ein Stammgast im Schwimmbad und hat heute ihre zweijährige Enkelin Marlene dabei. "Dieses Bad ist sehr familiär und niedlich", sagt sie. "Außerdem ist das Gelände sehr übersichtlich für die Eltern. Dadurch kann man die Kleinen nicht aus den Augen verlieren." Nach einer kurzen Erfrischung im kühlen Nass will Marlene noch unbedingt auf den Spielplatz — vor allem in das bunte Spielzeughaus neben dem Sandkasten.

In einer anderen Ecke des Beckens geht es derweil sportlich zu. Dort üben die Jugendlichen die richtige Technik beim Frisbee werfen. Einige böse Blicke fallen den Schnorchlern zu, die gelegentlich vorbeiziehen und den Wurf durch ihr spontanes Auftauchen blockieren.

Aber auch außerhalb des Beckens können sich die Jugendlichen austoben. Im hinteren Teil der Anlage gibt es ein Volleyballfeld in Originalgröße und eine Tischtennisplatte. Der Platz ist außerdem ein schattiger Rückzugsort, da er von dicht gewachsenen Bäumen umgeben ist. Wer einfach mal gar nichts tun möchte, kann sich hier auf das Badetuch legen oder am Kiosk, auch "Piratennest" genannt, unter den Sonnenschirmen entspannen.

Nach vielen regnerischen und kühlen Wochen hoffen die Mitglieder des Vereins "Flossen weg" nun auf möglichst viele Besucher — in der letzten Saison waren es rund 75 000. "Wir hoffen wirklich, dass uns der Sommer noch eine Weile erhalten bleibt", sagt Vereinssprecher Oliver von Dreden. "Das Bad wird regelmäßig für viel Geld modernisiert und gepflegt. Daher wäre es schön, wenn sich viele Besucher daran erfreuen können." Die jährlichen Kosten des Vereins, der sich nur durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und einen Zuschuss der Stadt finanziert, liegen bei mehr als 200 000 Euro im Jahr.

Neben dem täglichen Freizeitprogramm gibt es auch bis zu fünf Schwimmkurse, von der "Wassergewöhnung" der kleinen Besucher, bis hin zum Jugendschwimmabzeichen in Gold. Zur Sicherheit stehen permanent zwei ausgebildete Rettungsschwimmer mit wachem Auge am Beckenrand bereit. Das Freibad Kaiserswerth hat eine lange Geschichte, angefangen im Jahr 1935. Damals war das Becken ein Erholungsbereich für das Personal der Diakonie. Im Zweiten Weltkrieg diente es als Feuerlöschteich, ehe es in den 60er Jahren zu einem öffentlichen Bad gemacht wurde.

Heute erfüllt die Anlage sämtliche modernen Standards, die durch regelmäßige Qualitätskontrollen sichergestellt werden — von der Wasserqualität, bis hin zur Hygiene in den Kabinen und Duschen. "Wir sind ein kleines Bad, das jedoch mit großer Sorgfalt gepflegt wird und ein sehr nettes Publikum hat", sagt die Leiterin Birgit Kowald. "Bei uns fühlt sich die ganze Familie gut aufgehoben."

(mro)
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