Gerresheim/Ludenberg Förderkreis will alten Ringofen übernehmen
Gerresheim/Ludenberg · Als Eigentümer des Industrie-Denkmals will der FKI ein Museum in den Brennkammern einrichten. Gründung einer Stiftung ist geplant.
Der Förderkreis Industriepfad Düsseldorf-Gerresheim (FKI) will den aufwendig sanierten Ringofen für die Dokumentation der Industriegeschichte nutzen und deshalb Eigentümer des Industrie-Denkmals werden. Die Jahresmitgliederversammlung des FKI beauftrage den Vorstand, mit dem jetzigen Eigentümer, der Immobilienprojektgesellschaft Hochtief-Solutions, Verhandlungen aufzunehmen. "Der FKI will den Ringofen übernehmen, um ihn zu einem Ziegeleimuseum auszubauen", nannte Peter Schulenberg die Pläne des Förderkreises. Um den Betrieb des Museums sicherzustellen, sei an die Gründung einer Stiftung gedacht.
Kontakte zu Hochtief bestehen schon lange. Denn das Unternehmen hatte die aufwendige Sanierung des Ringofens — der einzig erhaltene von etwa 40 Ziegelei-Produktionsstätten in Gerresheim und Ludenberg — unterstützt, um die Erinnerung an die Geschichte des Ortes wachzuhalten. Die Wohnsiedlung, die in den vergangenen Jahren rund um die Ziegelei gebaut wurde, hat mit dem Ringofen einen unverwechselbaren Mittelpunkt und einen Identifikationspunkt bekommen. Das war dem Unternehmen wichtig.
Bei den Konzepten für eine Sanierung hatten Gaby und Peter Schulenberg, die als ehrenamtliche Archäologen und Historiker die alten Produktionsweisen von Ziegeln kennen, das Unternehmen beraten. "Die Zusammenarbeit ist gut und erfolgreich, die wichtigsten Teile des Brennofens und der Schornstein wurden erhalten und wieder hergerichtet", so Schulenberg.
Die Gewölbe der Brennkammern eigenen sich als anschauliche Kulisse für eine Dokumentation der Ziegelproduktion in Düsseldorf. Sie ist ein Baustein im Museumskonzept, das der Historiker Peter Henkel, Vorstandsmitglied des FKI, der Mitgliederversammlung vorstellte. Die Dokumentation zeigt die Zusammenhänge zwischen der Entwicklung Düsseldorfs zur Großstadt sowie zu einem bedeutenden Industriestandort und der Ziegelproduktion. "An über 200 Stellen in Düsseldorf wurde Lehmboden abgebaut und zu Ziegeln verarbeitet", berichtet Schulenberg. Weil die Lehmschichten bei Gerresheim besonders mächtig waren, siedelten dort auch viele Unternehmen an.
Damit Kinder auf anschauliche Weise die Ziegelproduktion kennenlernen, wird es auch eine Lehmbackstube geben. Denkbar sind zudem laut Henkel auch Wechselausstellungen zu verschiedenen Themen. Für die verschiedenen Angebote will der FKI die Gewölbe gezielt herrichten. Eine besondere Rolle spielt die Beleuchtung, die Details der Kammern akzentuieren soll. "Für bestimmte Veranstaltungen wird es auch eine Abenteuer-Ausleuchtung geben", sagt Schulenberg.