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Oberkassel Oberkasseler Bücherei wieder sichtbar

Oberkassel · Die einschränkende Bauphase für die Tiefgarage ist vorbei. In der Stadtbibliothek an der Luegallee ist längst wieder der Alltag eingekehrt. Nach einem Einbruch der Ausleihzahlen wegen der Bauzeit, ist sie nun wieder auf Erfolgskurs.

 Diplom Bibliothekarin Ursula Weißer leitet seit 1992 die Stadtbücherei Oberkassel. Heute ist sie Chefin über 26 000 Medien.

Diplom Bibliothekarin Ursula Weißer leitet seit 1992 die Stadtbücherei Oberkassel. Heute ist sie Chefin über 26 000 Medien.

Foto: Bernd Schaller

Nach mehr als zwei Jahren Baustelle vor der Tür, ist die Stadtbücherei an der Luegallee längst im normalen Fahrwasser. "Man sieht uns wieder", freut sich die für ihren Ideenreichtum bekannte Diplom-Bibliothekarin Ursula Weißer, die die Einrichtung seit 1992 leitet. "Der neue Werner-Pfingst-Platz ist schön gestaltet und unser Eingang wieder ohne Barrieren zugänglich."

Schließlich haben sich die Einschränkungen durch die Baustelle auch durch rückläufige Ausleihzahlen bemerkbar gemacht. So seien die Ausleihen 2011 von 173 000 auf 166 000 (2010) geschrumpft. "In diesem Jahr können wir aber bereits 168 000 Ausleihen verbuchen." Damit liegt die Oberkasseler Zweigstelle im Vergleich zu den 14 städtischen Bibliotheken plus der Zentralstelle am Berta-von Suttner-Platz, im oberen Drittel der gesamten Ausleihen. "2012 hatten wir 42 000 Besucher", so die Leiterin. 26 000 Medien stehen den Nutzern zur Verfügung, wobei Bücher beziehungsweise Print-Medien mit 60 Prozent an erster Stelle stehen. Ursula Weißer: "Auch Hörbücher gehen gut, und eine große Nachfrage herrscht bei englischsprachigen."

Punkten kann die Bücherei auch damit, dass "wir sehr schnell sind." Das heißt, der von der Zentrale wöchentlich angebotene Lesestoff wird rasch angeschafft. "Wir können auch selbst Bücher ordern und haben ein Abo für Bestseller", erklärt die Bibliothekarin. Außerdem können Leser auch die Online-Bibliothek für eine begrenzte Zeit von zu Hause nutzen. Vorbei ist auch die Sucherei nach Leserkärtchen, denn jeder nimmt seine Ausleihe am Computer selbst vor.

Trotz moderner Technik, die die Stadtbücherei bietet, lassen sich die Besucher gern auf ein Gespräch ein — entweder mit der Chefin oder den Mitarbeiterinnen Ann-Catherine Papay und Marion Nimz. Ursula Weißer: "Die Leute kommen gerne zu uns, und wenn sie nur eine der Zeitungen lesen wollen." Alle Generationen seien vertreten, der älteste Leser etwa 90 Jahre alt. Sie kommen aber auch zu den Veranstaltungen, die fünfmal im Jahr Erwachsenen angeboten werden. Zuletzt waren die "Kabarett-Ommas" zu Gast mit ihrem neuen Programm.

Gab es einst Ausstellungen, so liegt heute der Schwerpunkt auf Theater, Kabarett und Musik, kombiniert mit Lesungen. Das schätzen nicht nur die Oberkasseler, sondern sogar Meerbuscher und Neusser. Dass die Bücherstube im Vergleich zu anderen so gut dasteht, ist auch ihrem zweiten Standbein, der Kinder- und Jugendbuch-Abteilung zu verdanken, die Aline Zimprich betreut. Denn sehr viele Kinder sind Dauergäste und machen die Bücherei zu einem lebhaften Treffpunkt.

Auf der oberen Etage befindet sich ihre kindgerechte Welt, dort stehen ihnen 8000 Medien zur Verfügung. Zuletzt kam ein Schüler-Center hinzu mit Materialien für die Schule wie Übungsbücher, Lexika, Sprach- und Mathe-CDs. "Unsere kleinen Leser kommen auch allein und suchen sich eigenständig etwas aus", so Ursula Weißer. Die Beziehung zu "ihrer" Bücherei wird wie bei den Erwachsenen durch ein abwechslungsreiches Kulturprogramm gepflegt — wie Bilderbuchkino, Postkartenwettbewerb, Sommer-Leseclub. Und um beim Nachwuchs Leselust zu wecken, bietet die Bücherei Kitas und Schulen Führungen an. Dabei helfen Ehrenamtliche wie die Lesepaten Brigitte Skubinna und Herbert Wirtz.

"Was wir anbieten, hat einen Bezug zur Literatur wie auch zum Stadtteil", sagt Ursula Weißer und weist auf die regelmäßige Zusammenarbeit mit der Niederkasseler Kreativschule "Schönes Lernen" hin. "Die Ausstellung ,Winterwonderworld' beispielsweise hatte die Schule gemeinsam mit der Bücherei initiiert. "Leider eignen sich unsere Räume nicht so gut für Ausstellungen, es gibt viele Fenster und einige Säulen." Dabei ist die Lokalität Ende der 80er Jahre aufwendig umgebaut worden. "Der große Wurf aber war es nicht", so Ursula Weißer. "Ich wünschte, wir hätten ein bisschen mehr Platz."

(RP)
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