Düsseldorf So feiern die Schützen mit Anwohnern

Düsseldorf · Auf der Neusser Straße wurde es gestern eng. Insgesamt 1450 Schützen hatten sich dort aufgestellt, um zu ihrer Parade auf der Benzenbergstraße zu gelangen. Bis zum letzten Jahr haben sich die Bilker Schützen noch vor dem Kino im Hafen gesammelt, um über die Gladbacher Straße ihrer Parade entgegen zu marschieren. Das hatte zur Folge, dass die Straßenbahnlinie 708 nicht fahren konnte.

Viele Bilker ließen sich gestern die Parade der Schützen durch den Stadtteil nicht entgehen. Gefeiert wird noch bis Dienstagabend.

Viele Bilker ließen sich gestern die Parade der Schützen durch den Stadtteil nicht entgehen. Gefeiert wird noch bis Dienstagabend.

Foto: Salzburg

Deswegen hatte die Rheinbahn gefragt, ob es nicht eine Alternative zur Gladbacher Straße gäbe. Schützenchef Hans Dieter Caspers reagierte schnell auf die Anfrage und ließ den Schützenzug nun durch das Zentrum von Bilk laufen. Lorettostraße, Wissmannstraße, Fürstenwall, Neusser Straße und dann nur kurz über die Bilkerallee hin zur Parade. Allerdings war nun kurzzeitig die Strecke der Linie 709 behindert, da der Schützenzug von der Neusserstraße ja zur Bilker Allee gelangen musste.

Also warteten die Autofahrer an der Bilker Kirche, und die Straßenbahn kam nicht an ihnen vorbei. Nach kurzer Zeit konnte der Verkehr aber wieder fließen. Die Nähe zu den Bilker Einkaufs- und Wohnstraßen gefällt dem neuen stellvertretenden Chef, Michael "Blacky" Schwarz. Er möchte die Bewohner und Unternehmen im Stadtteil wieder näher an das Schützenwesen heranführen. Nicht umsonst heißt es nicht nur Schützen-, sondern auch Volksfest.

Das schließt für ihn alle Menschen in Bilk ein: "Früher hat jeder mitgemacht, alle Fenster und auch Geschäfte waren geschmückt, da würde ich gerne wieder hinkommen." Tatsächlich gab es auf der gesamten Benzenbergstraße nur ein einziges Fenster, das mit einer Fahne geschmückt war. Auch die Bürgersteige entlang des Zugwegs und an dem Paradeplatz waren nicht überfüllt. Dabei hatte der Schützenzug einige Höhepunkte zu bieten: 19 Musikzüge spielten zu Ehren des Regimentskönigspaares Michael Baum vom Tambourcorps Sankt Martin Bilk und seiner Ehefrau Sabine. Musikalisch waren die Darbietungen alle von sehr guter Qualität. Außerdem gab es viele Reiter und noch mehr Schützen anzusehen, die aus anderen Düsseldorfer Stadtteilen und umliegenden Städten angereist waren.

Auffällig waren die vielen jugendlichen Gesichter in den verschiedenen Schützenzügen. Nachwuchsförderung gehört für Michael Schwarz zu den ganz wichtigen Themen im Schützenwesen: "Die Jugend ist die Zukunft der Vereine." Für viele Brauchtumsvereine sei es dagegen schwierig, Mitglieder zu gewinnen. "Nur durch offenen und positiven Umgang mit Interessenten können wir Menschen für das Schützenwesen begeistern." Der Bilker Schützenzug gilt als einer der schönsten Düsseldorfs und wird aus der Kasse des Sankt Sebastianus Schützenvereins Bilk finanziert. Nach der Parade ging es nach einer kurzen Pause über Bachstraße und Fleherstraße auf den Aachener Platz. Dort wird noch bis Dienstag weitergefeiert. Das Fest endet am Dienstagabend mit einem Feuerwerk.

(RP)
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