Derendorfer Güterbahnhof Mahnmal für deportierte Juden im Frühjahr?

Düsseldorf · Im kommenden Jahr soll es auf dem Gelände des Derendorfer Güterbahnhofs und des früheren Schlachthofs mehrere Orte geben, die an die Deportation von mehr als 6000 Juden von Düsseldorf aus erinnern.

Eine Stahlwand, worin die Namen der Lager eingearbeitet sind, in die die Juden verschleppt worden waren, ist bereits aufgestellt worden. Von der ursprünglichen Idee, dort auch die Namen der Deportierten zu nennen, hatten sich die Verantwortlichen verabschiedet. Nach Ansicht von Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, wäre dies nicht allen Opfern gerecht geworden.

Denn die Zahl derer, die von Düsseldorf aus in den Tod geschickt worden sind, dürfte noch höher sein. Der Historiker hofft, dass der "Ort des Gedenkens" auf dem Güterbahnhofs-Gelände und dem Schlachthof im kommenden Frühjahr der Öffentlichkeit übergeben werden kann. Ende April jährt sich der 70. Jahrestag der zweiten Deportationswelle. Der "Ort des Gedenkens" wird von zwei Projekten flankiert.

In der künftigen Bibliothek der Fachhochschule Düsseldorf in der ehemaligen Schlachthof-Halle soll eine Informationstafel angebracht werden. Bei einem Wettbewerb sollen außerdem Ideen gesammelt werden, wie der Raum davor gestaltet wird.

Die Kosten trägt das Land. An der Südseite sollen Edelstahltafeln aufgestellt werden, auf denen in deutscher und englischer Sprache die wichtigsten Fakten zur Juden-Deportation von Düsseldorf aus geschildert werden sollen.

(RP)
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