Pilotenstreik bei der Lufthansa Gähnende Leere am Flughafen Düsseldorf

Am Flughafen Düsseldorf nimmt man den Streik der Lufthansa-Piloten gelassen. Am größten NRW-Airport ist die Lage entspannt. Etwa jeder vierte Flug in Düsseldorf geht auf das Konto der Lufthansa. Das macht sich nun bemerkbar.

Pilotenstreik 2014: Stille am Flughafen Düsseldorf
6 Bilder

Pilotenstreik 2014: Stille am Flughafen Düsseldorf

6 Bilder
Foto: ap

Beim Bäcker kauft eine Spanierin eine Laugenbrezel, bezahlt und lässt ihren Geldbeutel liegen. Fünf Minuten später hallt ihr Name durch die Abflughalle des Düsseldorfer Flughafens. Am Zeitungskiosk sortiert ein Verkäufer um kurz nach acht Uhr noch Zeitschriften in die Halterungen ein. Eine Gruppe von Wartenden steht am Ausgang "4B", zwei Männer recken ein Schild in die Höhe: "Thomas, herzlich willkommen!" Thomas kehrt von einer dreimonatigen Südostasienreise heim. Normale Geschäftigkeit am größten nordrhein-westfälischen Airport.

Doch an diesem Mittwoch ist vieles anders. Vor den Check-in-Schaltern der Lufthansa herrscht gähnende Leere. Wegen des Streiks der Piloten fallen gut 80 Prozent der Lufthansa-Flüge von und nach Düsseldorf aus. Nur 23 Lufthansa-Maschinen können starten oder landen. Sonst sind es 140 am Tag - etwa jeder vierte Flug in Düsseldorf entfällt auf die größte deutsche Fluggesellschaft.

Die Information der Lufthansa-Passagiere über die gestrichenen Flüge hat offensichtlich gut funktioniert. "Ich wusste frühzeitig, dass mein Flug ganz normal über die Bühne geht. Von einem Arbeitskollege wurde der Flug gestrichen, er wusste das aber bereits seit zwei Tagen", berichtet ein Fluggast.

Von einem Chaos am Airport kann keine Rede sein. "Es ist tatsächlich sehr ruhig und entspannt, das liegt auch daran, dass die Lufthansa immer sehr souverän mit solchen Situationen umgeht", sagt Airport-Sprecherin Verena Wefers. Die Fluggesellschaft hat beim Umgang mit Streiks Routine entwickelt. Das Bodenpersonal der Lufthansa wurde trotz des Streiks der Piloten nicht nach Hause geschickt, berichtet Lufthansa-Sprecher Florian Gränzdörffer. Viele der Mitarbeiter stehen vor den Schaltern für Informationen bereit.

Recht ruhig geht es auch an den Schaltern der Lufthansa-Tochter Germanwings zu, obwohl dort fast der normale Flugverkehr aufrechterhalten wird. Die Schwestergesellschaft Eurowings übernimmt 76 der planmäßig 86 Flüge.

Auch am Donnerstag und Freitag stehen dem Düsseldorfer Airport, an dem täglich rund 58 000 Passagiere gezählt werden, ruhige Tage bevor. "Die Situation wird sich in den kommenden zwei Tagen nicht ändern", sagt Lufthansa-Sprecher Gränzdörffer. Am Samstag soll dann der Flugbetrieb wieder normal laufen. Die Maschinen stehen dafür schon bereit.

(lnw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort