Big Five auf dem Rhein Lena auf Bootstour mit Finalisten

Düsseldorf · Gemeinsam mit den vier anderen gesetzten Finalteilnehmern ging Lena Meyer-Landrut gestern auf eine Rhein-Tour. Auf dem Schiff war die 19-Jährige neben den Briten Blue die gefragteste Künstlerin. Frankreichs Jungtenor Amaury Vassili gab sich vor seinem großen Auftritt betont locker.

Lena auf Bootstour auf dem Rhein
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Nachdem 2010 in Oslo die Finalisten mit einem Dreimaster in See stachen, gingen gestern in Düsseldorf die Big Five mit der MS Rhein-Fantasie auf Bootstour. Zwei Stunden präsentierten sich die fünf Teilnehmer auf dem Schiff, sangen, gaben Interviews und posierten für Fotos. Für die Künstler ein besonders wichtiger Termin. Während die Konkurrenz bei den Halbfinals glänzen kann, bleibt ihnen bis zum Finale der große Auftritt verwehrt.

Die Favoriten waren für die europäische Presse schnell gefunden. Für Lena und die britische Boy-Band Blue standen Journalisten Schlange. Die 19-Jährige kam leger in Sneaker, Jeans, aß während der Interviews Eis und blödelte mit ihrer Delegation herum. "Bisher organisiert Deutschland den Song Contest richtig gut", sagte sie. Die gebürtige Hannoveranerin fühle sich in Düsseldorf fast schon heimisch. Im Teilnehmerfeld hat Lena Unterschiede ausgemacht. "Es gibt schon eine Reihe guter Sachen, aber es ist auch viel Trash dabei", sagte sie. Professionell zeigte sie sich nicht nur bei ihrem Auftritt auf der kleinen Bühne. An Deck posierte sie anschließend im Strandkorb souverän vor den Kameras.

Die Sympathien von Blue hatte sie zu diesem Zeitpunkt bereits gewonnen. "Lena ist wunderschön", sagte Duncan James. Ein bisschen enttäuscht war er aber, dass Norwegen mit Stella Mwangi im ersten Halbfinale ausgeschieden ist. Wie seine drei Mitstreiter wurde auch er auf Schritt und Tritt von Fotografen verfolgt. Ob man bei so viel Trubel die Zeit in Düsseldorf überhaupt genießen kann? "Klar ist es manchmal anstrengend, aber es ist Leidenschaft, und es macht sehr viel Spaß", sagte Simon Webbe. An Board der MS RheinFantasie zeigten die Vier, dass sie auch ohne kräftiges Instrumental und überdimensionale Leinwände durchaus überzeugen können. Nur begleitet von einem Piano sangen sie ihren Beitrag "I Can".

Amaury Vassili, Opernsänger und für Frankreich im Finale, verfolgte das Lied amüsiert im lockeren Outfit. Statt im Anzug erschien er in weiter Jeans, Skater-Schuhen, offenem Hemd und Sonnenbrille im Haar. "Mein Ziel für den Song Contest? Ich will gewinnen. Der letzte Sieg Frankreichs von 1977 ist wirklich schon zu lange her", sagte der 21-Jährige. Das sei er seinem Land und den Fans schuldig. An Bord gab der selbstbewusste Jungtenor den Clown. Der Liebling der Wettbüros tanzte zu den gespielten ESC-Songs, stürmte schon vor seinem offiziellen Einsatz kurz die Bühne und gönnte sich nach erledigtem Interview-Marathon erst mal eine Zigarette.

Deutlich geringer war das Interesse für den Italiener Raphael Gualazzi. Seine Eigenkomposition "Madness Of Love" präsentierte er am Piano wie gewohnt leidenschaftlich und überwiegend mit geschlossenen Augen. Während den Sängern von Blue nahezu keine ruhige Minute blieb, hatten Gualazzi und seine Delegation reichlich Zeit, das vorbeiziehende Rheinpanorama eingehend zu studieren.

Dass man den ESC trotz aller Begeisterung nicht immer ganz so ernst nehmen muss, zeigten die Big Five ganz zum Schluss der Rheintour. Gemeinsam sangen sie Monty Pythons "Always Look On The Bright Side Of Life". Dabei hatte Lucía Pérez ihren großen Moment. Die Spanierin zeigte sich textsicher und stach mit ihrer Stimme heraus. Was angesichts ihrer Vorgeschichte auch nicht verwundert. Sie musste sich beim spanischen Vorentscheid gegen 600 andere Künstler durchsetzen.

Bei Amaury Vassili kam so viel Einsatz an. Während die meisten schon das Schiff verließen, sangen er und Lucía Pérez noch einträchtig ihren Song "Que Me Quiten Lo Bailao".

(RP)
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