Düsseldorf Festival der Maschinenmenschen

Düsseldorf · Auf mehreren Bühnen der Stadt wird die digitale Gegenwart verhandelt.

 Szene aus "Man anam ke rostam bovad pahlavan" von Ali Moini. Zwei Tänzer werden dabei mit Seilzügen verbunden.

Szene aus "Man anam ke rostam bovad pahlavan" von Ali Moini. Zwei Tänzer werden dabei mit Seilzügen verbunden.

Foto: Alain Scherer

Es ist noch gar nicht lange her, da waren Menschen, deren Körper um technische Bauteile ergänzt wurden, vor allem Fantasien von Schriftstellern und Filmschaffenden. Cyborgs nannte man diese Maschinenmenschen, die vor allem in Science-Fiction-Stoffen auftraten. Das waren meist Geschichten aus einer fernen Zukunft oder von weit entfernten Planeten. Aber mittlerweile ist es so, dass man annehmen könnte, diese Zukunft spiele im Hier und Jetzt. Denn Cyborgs sind heute keine Seltenheit mehr, Menschen, die mit ihrem Smartphone verwachsen sind, gehören längst zur Normalität. "You're a cyborg but that's ok" ist darum ein schöner Titel für ein Festival, das dieser Tage auf mehreren Bühnen der Stadt zu Gast ist. Theatermacher wollen sich dann bis zum 10. März Gedanken um die digitale Welt machen.

Im Tanzhaus tritt heute um elf Uhr etwa der Choreograph Ali Moini auf, der, verbunden mit hunderten Seilzügen, einem zweiten Tänzer Impulse sendet. Oder ist es vielleicht andersherum?

Auch in "Rats" von Ugo Dehaes und der Gruppe Fabuleus wird gemeinsam getanzt - allerdings mit Drohnen. Die deutschen Erstaufführungen werden morgen, 11 und 19 Uhr, gefeiert. Ebenfalls im Tanzhaus ist vom 8. bis 10. März die Installation "Dance of the City Warriors" von Anne Nguyen zu erleben. Ein Parcours soll in verschiedenen Räume urbanen Tanz mit Videospiel-Elementen verbinden.

Künstler, Wissenschaftler und Zuschauer sollen am Wochenende im Forum Freies Theater zudem Fragen zur Kunst in der digitalen Gesellschaft diskutieren. Zum Auftakt des Symposiums "On/Live" spricht morgen Abend, ab 18 Uhr, Katja Kwastek, Professorin für Moderne und Zeitgenössische Kunst an der Vrije Universiteit Amsterdam, zum Thema "Postdigitale Performance". Weitere Vorträge und Performances gibt es am Samstag ab 15 Uhr. Das Junge Schauspiel beteiligt sich mit Aufführungen seiner Inszenierung "Natives" am 4. und 6. März am Cyborg-Festival.

Info Einen Festival-Plan gibt es unter www.tanzhaus-nrw.de

(kl)
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