Prinzengarde lässt Sessionsorden von Künslern gestalten Prädikat: künstlerisch wertvoll

Düsseldorf (RP). Die Prinzengarde Blau-Weiss lässt die Sessionsorden zum fünften Mal von prominenten Künstlern gestalten. Te Laake, Mack, Lüpertz und Ueckerhaben das Thema Karneval schon kreativ umgesetzt - für den Orden dieser Session zeichnet Otto Piene verantwortlich.

Düsseldorf (RP). Die Prinzengarde Blau-Weiss lässt die Sessionsorden zum fünften Mal von prominenten Künstlern gestalten. Te Laake, Mack, Lüpertz und Uecker haben das Thema Karneval schon kreativ umgesetzt - für den Orden dieser Session zeichnet Otto Piene verantwortlich.

Normalerweise schmücken närrische Attribute, Düsseldorfer Wahrzeichen oder typische Stadtansichten die Sessionsorden der Karnevalsvereine. Aber die Zeit der Esel, Clowns und Pappnasen ist zumindest auf den Orden der Prinzengarde Blau-Weiss seit fünf Jahren passé. "Stefan Wagner, der Blau-Weiss General à la Suite, und ich hatten die Idee, neue Ideen und Impulse auch mittels der Orden zu demonstrieren", berichtet Senats-Sprecher Josef Nagel. Zukunftsorientiert und jung, zugleich anspruchsvoll und traditionsbewusst wollte sich der Verein zeigen. "Das soll sich Zug um Zug in allen Bereichen und Aktivitäten unserer Gesellschaft zeigen." Da lag es nahe, bedeutende, mit Düsseldorf verbundene Künstler mit der Gestaltung des "Aushängeschildes" zu betrauen.

"Das ist nicht ganz einfach - viele haben nicht so den rechten Bezug zum Karneval" erzählt Holger-Karl Koch, der für das optische Erscheinungsbild des Vereins verantwortlich ist. Über eine Kommunikationsagentur wurden Kontakte geknüpft , und bislang ließen sich fünf renommierte Künstler überzeugen.

Den Auftakt bildete 2001 der inzwischen verstorbene Heinz te Laake, der einst bei Schmidt-Rottluff studiert hatte und für eine betont malerische, fröhliche Formensprache bekannt ist. Tänzerinnen, die an den späten Matisse erinnern, schweben heiter und leichtfüßig über das rautenförmige Metall.

Burleske Clown-Szene für 2005

Es folgte Heinz Mack, der eine bunte Narrenkappe wie ein gut gelauntes Segelschiff unter Sonne, Mond und Sternen schwimmen lässt. Ebenso wie Günther Uecker (2004) und Otto Piene (2005) zählt er zu den bedeutendsten Vertretern der Gruppe Zero. Hängt bei Uecker neben geometrischen Formen der typische Nagel keck am Orden, so findet sich beim diesjährigen Vertreter Piene eine burleske Clown-Szene. Akademie-Rektor Markus Lüpertz, der das närrische Accessoire im Jahr 2003 gestaltete, wählte ein Motiv, das mit dem Karneval assoziiert wird und zugleich eine Hommage an den großen Picasso ist: Ein Harlekin lacht den Betrachter aufmunternd an.

Form bleibt stets gleich

Auch wenn die Reaktionen auf solch zeitgenössische Interpretationen gemischt sind, fällt das Urteil allgemein positiv aus. In der Form bleibt der Orden stets gleich - die praktische, dreigeteilte Raute vereinfacht die Produktion, da man den oberen und unteren Teil mit Schriftzug, Wappen und Jahreszahl schon vorab herstellen kann. "Denn", so Koch, "manchmal dauerte es halt ein bisschen, bis die Entwürfe für das künstlerische Mittelstück vorliegen..."

Aber das nehmen die Karnevalisten gerne in Kauf. "Die Orden werden regelrechte Sammlerstücke. Diese Künstler sind ja Ikonen, und sie arbeiten honorarfrei."

(alfa)
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