Paschmann fertigt zum 50. Mal das Zepter fürs Prinzenpaar Frische Pritschen

Düsseldorf (RP). Nur noch wenige Stunden. Dann ist es endlich soweit: Irene Kall und Peter Sökefeld treten ins Rampenlicht bei ihrer feierlichen Kürung. Und das jecke Düsseldorf bekommt sein neues Prinzenpaar. Aber was sind Herrscher ohne ein Symbol ihrer Macht? Denn erst wenn CC-Chef Peter König ihnen die närrischen Zepter überreicht, ist ihre Regentschaft besiegelt. Und das Karnevalsvolk kann jubeln.

Aber auch für einen Mann fernab vom Trubel gibt es am Mittwoch Abend allen Grund zur Freude. Denn zum 50. Mal hat Adalbert Paschmann die Pritschen in liebevoller Handarbeit für das Prinzenpaar gefertigt. Und seine Arbeit hat Tradition. Denn gelernt hat er seine Kunst von Vater Franz, dem Schreinermeister. "Karneval war für ihn das Größte", erinnert sich Sohn Paschmann. "Und an seinem Sterbebett musste ich ihm versprechen, dass ich sein Werk weiterführen werde."

Sein Versprechen hat Adalbert Paschmann bis heute gehalten. Seit 50 Jahren schwingt er nun das besondere Familienzepter: "Es ist eine Wahnsinnsarbeit", betont der 76-Jährige. Doch es sei auch mittlerweile ein Hobby für ihn. So begibt sich der pensionierte Schreiner jedes Jahr aufs Neue auf die Suche nach verschiedenen Hölzern: "Birkensperrholz ist inzwischen schwer zu kriegen", so der Experte. Dann verschwindet er in sein Reich im Keller. Zum Drechseln, Schnitzen und Werkeln. "Ich bemale die Zepter allerdings immer oben am Esstisch. Dann bin ich nicht so allein", erzählt der Pritschen-Macher.

Einen CC-Orden, Ehernkarten für manche Sitzung und natürlich Geld erhält der Mann für seine detailversessene Müh'. "Zwar bekommen die Leute in der Bütt mehr", versichert der Schreiner. "Aber es ist schließlich eine Frage der Familienehre." Und außerdem sei er ein Mann, der immer schon lieber im Hintergrund agierte. Ob als Schriftführer, Kassenwart oder Redenschreiber. Vor vielen Jahren war Paschmann sogar selber jeck und rief beim KG Nüggelsche "Helau".

Sein Pritschen-Jubiläum wird er Mittwoch allerdings zu Hause genießen. In Vennhausen hat er sich sein kleines Idyll geschaffen. Lebt dort mit Frau "Toni", Sohn und Schwiegertochter sowie seinen drei Enkeln unter einem großen Dach.

(Rheinische Post)
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