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Düsseldorf Grüne: Stadt soll Sanierung übernehmen

Düsseldorf · Weil der Besitzer sich nicht um ein verwahrlostes Haus in Flingern kümmert, sei eine Zwangsverwaltung nötig.

 Streitobjekt an der Dorotheenstraße: Die Stadt schätzt die Sanierungskosten für das Eckhaus auf eine sechsstellige Summe.

Streitobjekt an der Dorotheenstraße: Die Stadt schätzt die Sanierungskosten für das Eckhaus auf eine sechsstellige Summe.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Sie streiten seit Jahren, die städtischen Baubehörden und die Besitzer eines Jugendstilhauses in Flingern. Und mit den Aktenbergen wächst auch der Unmut in der Nachbarschaft. Denn das verwahrloste Haus, seit mehr als drei Jahren eingerüstet und schon vorher nur noch mit Mühe als erhaltenswertes Baudenkmal zu erkennen, scheint ein bleibender Schandfleck an der gerade erst umgebauten Birkenstraße zu werden.

Den beiden Grünen-Abgeordneten Martin-Sebastian Abel und Monika Düker reicht es nun: Sie haben Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) aufgefordert, nicht weitere Prüfungen anzusetzen, sondern zu handeln. "Zum Beispiel kann ein Gericht die Stadt mit der Verwaltung der Liegenschaft beauftragten. Dann könnte ein städtischer Zwangsverwalter die Instandsetzung veranlassen", sagte Abel.

Die Stadt müsse die Sanierung dann zwar vorfinanzieren, könnte diese Kosten aber aus dem Erlös einer danach durchzuführenden Zwangsversteigerung decken. Im vergangenen Jahr war schon einmal eine Zwangsversteigerung des Objekts angeordnet und durch Zahlung offener Gebührenrechnungen an die Stadtkasse abgewendet worden. Danach soll die Immobilie, die der Unternehmer Manfred Lampert 1997 gekauft hatte, den Besitzer gewechselt haben. Lampert war über Jahre im Clinch mit der Bauaufsicht gewesen, der er unter anderem vorgeworfen hatte, seine Sanierungspläne zu behindern, was aus dem Rathaus stets zurückgewiesen wurde.

Auf Anordnung der Bauaufsicht war zuletzt im Februar 2010 ein Gerüst um das Gebäude errichtet worden, da die Fassade als einsturzgefährdet galt. Weil durch nicht genehmigte Arbeiten in dem denkmalgeschützten Haus Statik und Brandschutz beeinträchtigt worden seien, hatte die Stadt Weiterbau und Nutzung verboten, dies auch gerichtlich durchgesetzt. Gespräche mit dem damaligen Eigentümer Lampert seien nicht möglich gewesen, hieß es.

Auch der neue Besitzer sei auf lösungsorientierte Gesprächsangebote der Stadt nicht eingegangen, geht aus einem Schreiben des Planungsdezernenten Gregor Bonin an die beiden Grünen-Abgeordneten aus Flingern hervor. Dort heißt es auch, die Kosten einer Sanierung würden "immens" sein, sofern "der Denkmalwert des Gebäudes noch erhalten werden kann".

Bonin schätzt demnach die Instandsetzungskosten für das Eckhaus auf eine im sechsstelligen Bereich liegende Summe. Er habe die Bauaufsicht nun um eine erneute Prüfung des gesamten Gebäudes gebeten, teilte er den Abgeordneten mit, die sich damit nicht zufrieden geben wollen.

Schließlich war schon vor drei Jahren in der Bezirksvertretung der "unhaltbare Zustand" an der Birken-/Ecke Dorotheenstraße Thema. "Angesichts des jahrelangen Verfahrens und der zahlreichen Prüfungen" könnten sie diese Ankündigung "nicht akzeptieren", schrieben sie an Elbers und fordern den Oberbürgermeister auf, die "zur Verfügung stehenden Instrumente des Städtebaurechts endlich anzuwenden."

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