Düsseldorf Gedenktafel für inhaftierte Gewerkschafter in NS-Zeit

Düsseldorf · An ein "finsteres Kapitel unserer Stadt" erinnerte Oberbürgermeister Thomas Geisel von einer großen Menschentraube umgeben. Gekommen waren Mitglieder der Landesregierung, des DGB und der Düsseldorfer Jonges, denn gemeinsam gedachte man dem 2. Mai vor 82 Jahren, als Mitglieder der NSDAP das "Volkshaus" verwüsteten, Gewerkschafter festnahmen und Redaktionsunterlagen von der SPD nahen Zeitungen verbrannten.

Kaum etwas erinnerte an der Flinger Straße 11 noch an diesen Tag, "der die Gewerkschaften im Keim zerschlagen sollte", wie die Vorsitzende des DGB-Stadtverbandes, Sigrid Wolf, sagte, bevor sie die Gedenktafel für den 2. Mai 1933 gemeinsam mit den anderen Stiftern enthüllte. Die Tafel ist ein Projekt des DGB, der SPD, der Jonges und der Stadt. 1909 erbaut, war das Volkshaus bis 1933 "der Mittelpunkt der Düsseldorfer Gewerkschafts- und Arbeiterbewegung gewesen", wie der Mahntafel zu entnehmen ist. Vor allem solle sie aber auch an die Gewerkschafter um Hans Böckler erinnern, die von SA-Männern verhaftet und gefoltert wurden, so Arbeitsminister Guntram Schneider. Er wünscht sich, dass Passanten künftig an der kleinen Tafel stehen bleiben, nachdenken und ins Gespräch kommen. Infos können sie dabei auch über einen QR-Code für Smartphones bekommen, der unten auf der Tafel angebracht ist.

(sso)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort