Veranstaltungstipps für Düsseldorf Mit Mord und Grammatik tanzend ins Wochenende

Düsseldorf · Mord und Komik, Kunst und Theater, Grammatik und Sprachstil, Musik und Poesie: Das sind die Kulturtipps für die kommenden Tage.

 Das Stück „Blick zurück nach vorn“ behandelt den Umgang von Familien mit der Nazi-Vergangenheit.

Das Stück „Blick zurück nach vorn“ behandelt den Umgang von Familien mit der Nazi-Vergangenheit.

Foto: Melanie Zanin

Schauspielhaus Düsseldorf hat eine Bürgerbühne. Deren Leiter Christoph Seeger-Zurmühlen wartet immer wieder mit eindrucksvollen Theaterabenden auf. Derzeit mit „Blick zurück nach vorn“. Ins Rampenlicht gesetzt werden Familienchroniken gegen das Vergessen. Also Antworten auf Fragen, die man sich selbst stellt und dabei neue Fragen erlebt. Was hat Onkel Paul während des Krieges wirklich gemacht? Warum ist Mutter so begeistert beim „Bund deutscher Mädchen“ mitmarschiert? Was ist die echte Geschichte vom glorifizierten Opa Heinz? Kurz gefragt: Waren unsere Vorfahren Täter oder Opfer? Elf Bürger der Stadt haben nachgeforscht. Die gefundenen Antworten waren nicht immer angenehm. Zu erleben sind eineinhalb persönliche Geschichtsstunden am Donnerstag um 20 Uhr im Kleinen Haus.
Jazz-Schmiede Der renommierte Musik-Schuppen an der Himmelgeister Straße zeigt mit Improvisationstheater jetzt ein anderes Gesicht. „Frizzles“ ist Unterhaltung im wahren Sinne des Wortes. Denn was das Publikum der Bühne zuruft, wird mit Spielfreude in Poesie, Szene oder Gesang umgesetzt, immer nur ein einziges Mal. Daher ist jede Show ein Unikat. Die Frizzles überzeugen mit gesanglicher Stärke, reihen Gag an Gag und haben ein Talent für absurde Figuren. Wann: Donnerstag um 20 Uhr.


Savoy-Theater Vor einigen Jahren schrieb der ehemalige „Spiegel“-Kolumnist Bastian Sick einen Bestseller: „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“. Schnell wurde der Titel zum geflügelten Wort. Auch in seinem neuen Buch „Wie gut ist Ihr Deutsch?“ stellt Bastian Sick viele knifflige Fragen an die Sprachkompetenz von uns Jedermännern oder Jederfrauen. Darf man das Wort überhaupt pluralisieren oder „vergendern“? Wenn man von der Bühne aus gefragt wird, ob es heißt: „im Sommer dieses Jahres“ oder „im Sommer diesen Jahres“, oder wie der Konjunktiv II von „verschwinden“ lautet, geht das Stirnrunzeln und leise Grummeln los. Es gibt aber auch viel zu lachen bei dem Gastspiel im Savoy. Denn auf der Leinwand liest man wieder zahlreiche Absurditäten aus dem Sprachalltag, mit denen man später seine Freunde bestens unterhalten kann. Beginn ist am Samstag um 20 Uhr.


Capitol-Theater Dauerwellen, Stulpen, Karottenjeans und große Träume: Das Musical „Flashdance“ reanimiert den Film-Welterfolg und bringt das Lebensgefühl der 1980er Jahre wieder live auf die Bühne. Die Ohrwürmer „Flashdance-What a Feeling“, „Maniac“, „I love Rock’n Roll“ und „Gloria“ begeistern noch heute. Mehr als 20 Millionen Mal wurde der Soundtrack zum Film verkauft. Der Titelsong gewann sogar einen Oscar und einen Grammy. Aber auch die Story um die Schweißerin Alex, die sich nach einem Leben als große Tänzerin sehnt und nur noch dafür ihren Schweiß vergießen will, ist mitreißend. Vor allem natürlich die Tanzeinlagen. Am Sonntag gibt es zwei Vorstellungen um 14 und um 18.30 Uhr.

Julia Stoschek Collection Der Künstlerin Sophia Al-Maria wird ab Freitag eine Einzelausstellung gewidmet. Sie hinterfragt unter anderem Mythenbildung und untersucht, wie Erzählungen und Geschichten neu- und umgeschrieben werden können, um ungehörten und unterdrückten Stimmen einen Raum zu geben. „Bitch Omega“ heißt die Schau, in der auch der gleichnamige Videoessay von der katarisch-amerikanischen Künstlerin, Filmemacherin und Autorin erstmalig gezeigt wird. Zur Vernissage am Freitag sind interessierte Kunstfreunde von 18 bis 22 Uhr willkommen. Anschließend ist die Schau in der Julia Stoschek Collection bis Juli zu sehen.

Theater an der Luegallee Das Oberkasseler Theater hat mit „Mörder Roulette / Blood Money“ ein neues Stück im Programm: Der Fernsehmoderator und seine Ehefrau verbergen vor der Öffentlickeit, dass ihre Ehe am Ende ist. Inzwischen gibt es nur noch einen Ausweg: Mord. Doch wer ermordet hier wen? Welche Rolle spielt die Nachbarin? Und ist die besonnene Ärztin wirklich die einzige Normale in dieser Gruppe? Ein Verwirrspiel beginnt, mit vielen Toten. Am Samstag ist der Psycho-Thriller um 15 und 20 Uhr zu sehen.

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