Ausstellung in Düsseldorf Jalila zeigt ihre neue Heimat in der Flüchtlingsunterkunft

Was Kinder auf der Flucht erlebt haben und wie ihr Alltag jetzt aussieht, präsentiert eine Ausstellung, die sich speziell an Grundschüler richtet.

 Sibylle Kusakis (vorn links) und Uta Lea Reinecke (vorn rechts) sprechen mit Kindern über das Thema Flucht.

Sibylle Kusakis (vorn links) und Uta Lea Reinecke (vorn rechts) sprechen mit Kindern über das Thema Flucht.

Foto: Anne Orthen (ort)

(tino) Die Ausstellung ist nicht groß. Ein kleines Zimmer mit einem Etagen-, einem Einzelbett, einem Spind, einem Tisch, darauf eine zweiflammige Kochplatte. Die Diakonie Düsseldorf hat exemplarisch ein Zimmer in einer Flüchtlingsunterkunft nachgebaut. Für Düsseldorfer Kinder eröffnet sich in den Projekträumen „Kinderschutz in Flüchtlingsunterkünften“ an der Höhenstraße 83 dadurch der Blick in eine neue, ihnen bisher unbekannte Welt.

„In der Ausstellung könnte eine fiktive Familie, ein Vater mit seinen beiden Töchtern leben“, erklärt Uta Lea Reinecke, die das Projekt bis zum 31. Oktober begleitet. „Uns war es wichtig, dass die Kinder nicht nur Bilder sehen oder Texte lesen, sondern ganz in die hiesige Lebenswelt von geflüchteten Kindern eintauchen können.“

Etwa die Kinder, die in den Ferien in der OGS der Elsa-Brandström-Grundschule betreut werden. Reinecke und Sibylle Kusakis erzählten eindringlich über die aktuelle Situation von geflüchteten Kindern in Düsseldorf, beantworteten die Fragen der Kinder und verglichen die Lebenssituation mit den Forderungen der UN-Kinderrechte-Konvention. In der Ausstellung sagt die virtuelle Jalila.: „Auf der Flucht hatte ich Angst, vor allem als wir als Familie getrennt wurden. Ich war auf einmal mit meinem Vater und meiner Schwester alleine auf einem Boot. Ich hatte Angst, weil ich nicht schwimmen kann. Meine Mama ist immer noch nicht bei uns.“ In der Konvention ist der besondere Schutz von Kindern auf der Flucht festgehalten. Die Grundschüler erkannten, dass dies in der Wirklichkeit nicht der Fall ist. Und noch mehr wurde ihnen klar. „Ich finde es blöd, dass die geflüchteten Kinder hier so wenig Platz zum Spielen haben,“ meinte eine Siebenjährige. Und weil auch Spielzeug fehlt, beschlossen die Kinder, etwas von ihren Sachen abzugeben. So unterstützen die Schüler die Aktion „Kinder helfen Kindern“. Und auch Jalila ist froh, dass sie jetzt in Deutschland ist. „Hier kann mir nichts mehr passieren“, resümiert sie.

Info Gruppenanmeldungen zum Besuch der Ausstellung sind unter 0211 56650283 möglich.

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