Schulprojekt in Düsseldorf Schüler setzen Zeichen für mehr Nachhaltigkeit

Eine Projektwoche zum Thema Umweltschutz ist seit 20 Jahren fester Bestandteil des Unterrichts am Geschwister-Scholl-Gymnasium. Die Themenschwerpunkte haben sich dabei verändert.

 Mit Theaterprojekten und Musik machten die Schüler auf das Thema Klimaschutz aufmerksam.

Mit Theaterprojekten und Musik machten die Schüler auf das Thema Klimaschutz aufmerksam.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Mit entschlossenem Gesichtsausdruck und selbst gebastelten Schildern in der Hand läuft eine Gruppe Schüler auf und ab. Lautstark rufen sie mit Sprechchören dazu auf, sich mehr für den Klimaschutz einzusetzen und an die Umwelt zu denken. Das Ganze erinnert auf den ersten Blick an die „Fridays for Future“-Demonstrationen. Doch die jungen Teilnehmer schwänzen gerade nicht den Unterricht. Im Gegenteil: Sie halten ihren Protest mitten im Herzen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums ab, denn ihre kurze Darbietung in der Aula der Düsseldorfer Schule ist Teil der Projektwoche zur Nachhaltigkeit. Neben dem „Umwelt-Theater“ präsentierten hier noch neun weitere Gruppen von Sechstklässlern ihre Ergebnisse.

Es war bereits das 20. Jahr in Folge, in dem sich die Schüler eine Woche intensiv mit den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz beschäftigten. „Am Anfang lag der Fokus nur auf dem Thema Müll und Mülltrennung, doch je mehr Kollegen sich anschlossen, desto mehr tolle Projektideen kamen zusammen“, erzählt Theodor Wahl-Aust. Der inzwischen pensionierte Lehrer gehört zu den Initiatoren der Projektwoche. Die Präsentation der Projekte lässt er sich bis heute nicht entgehen: „Es ist immer wieder großartig zu sehen, wie motiviert die Schüler bei der Sache sind. Sie lernen selbst nicht nur viel über Umweltschutz und Nachhaltigkeit, sondern werden auch zu Multiplikatoren, wenn sie ihren Eltern und Freunden davon erzählen“, so Wahl-Aust. Etliche Lehrer, Eltern und Schüler verfolgten wie er in der Aula ein facettenreiches Programm.

In einem Moment formten fünf Schüler der Gruppe „MoveEat“ eine Lebensmittelpyramide mit einem Schokokuss an der Spitze, um die Notwendigkeit bewusster Ernährung zu visualisieren. Im nächsten waren die Trommeln und Rasseln der Projektgruppe „Haste Töne?“ in der Aula zu hören. Aus alten Papp­röhren, Glas- und Plastikflaschen und Sperrmüll hatten sich die Schüler unterschiedliche Instrumente zusammengebaut. Ähnlich ging die Projektgruppe „Upcycling“ vor. Von einem selbst gebastelten Süßigkeitenautomaten aus Tetrapacks über einen Adventskalender bis zu Mäppchen und Portemonnaies füllten ihre Projektergebnisse mehrere Tische auf der Bühne.

„Wir hatten von Anfang an viele Idee, weil jeder in der Gruppe auch sonst gerne bastelt“, erzählt Mia. Seit der Projektwoche schaut die elfjährige Schülerin ganz genau hin, was man zu Hause wegschmeißt oder vielleicht doch noch verwerten kann. „Ich gucke jetzt viel öfter in den Altpapierkorb, ob sich nicht etwas findet, mit dem ich vielleicht noch basteln kann“, berichtet sie.

Andere Projektgruppen hatten anschauliche Präsentationen vorbereitet, die sich jeweils mit einem bestimmten Thema beschäftigten. So zeigte die Gruppe „Weltfairsteher“ mit einem kleinen Schauspiel, warum Produkte von Fairtrade-Firmen besser für die Umwelt und die Mitarbeiter sind als vergleichbare Waren. „Ich wusste gar nicht, dass es so etwas wie Fairphone überhaupt gibt. Aber genau wegen solcher Infos ist es immer toll, sich die Präsentation anzugucken“, sagt Filiz Wierlemann. Die zweifache Mutter war bereits zum dritten Mal bei der Präsentation der Nachhaltigkeitswoche mit dabei. „Generell wird sich hier an der Schule sehr viel mit Nachhaltigkeit beschäftigt und es ist toll, dass die Kinder in der Woche so intensiv lernen, was man alles machen kann.“

Auch abseits der Projektwoche werden am Geschwister-Scholl-Gymnasium unterschiedliche Angebote zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz gemacht, die von AGs bis zu Aktionen auf dem Schulgelände reichen. „Man kann gar nicht früh genug damit anfangen, Schüler über das Thema aufzuklären und ihnen die Zusammenhänge verständlich zu machen“, berichtet Christiane Schulte, Lehrerin und Koordinatorin des Themas Nachhaltigkeit am Gymnasium. „Auch so etwas sollte immer fest zum Bildungsauftrag einer Schule gehören.“

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