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Sauberkeitsplan und Co. So will Düsseldorf gegen die zunehmende Müllmenge vorgehen

Düsseldorf · Überquellende Mülleimer sind gerade in der Düsseldorfer Innenstadt keine Seltenheit. Mit steigenden Temperaturen und vielen Veranstaltungen nimmt der Abfall noch zu. Ein Überblick, was die Stadt gegen die Probleme unternehmen will.

 Ein Reinigungstrupp der Awista ist am Rhein zum Müllsammeln unterwegs.

Ein Reinigungstrupp der Awista ist am Rhein zum Müllsammeln unterwegs.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

In der Düsseldorfer Innenstadt bietet sich häufig das gleiche Bild: überfüllte Mülleimer, Unrat, der neben den Behältern und auf den Straßen liegt, verdreckte Wiesen und Parkanlagen. Gerade am Wochenende, wenn viele Menschen draußen sind, merkt man dies. Die Stadt hat dazu eine Stadtsauberkeitsoffensive ins Leben gerufen, die auch 2022 fortgeführt werden soll. Die Verwaltung hat einige Maßnahmen in einer Vorlage für den zuständigen Ausschuss für öffentliche Einrichtungen zusammengefasst.

Grünanlagen In den Parks und Grünanlagen, insbesondere in der Innenstadt, sind bereits an einigen Stellen größere Abfallbehälter mit 100 Litern Fassungsvermögen aufgestellt worden. Außerdem gibt es zusätzliche Leerungen und Reinigungen am Wochenende. Aktuell wird das noch von der Awista übernommen, derzeit werden die Stellen für das sogenannte „Einsatzteam Grün“ besetzt, das diese Aufgabe dauerhaft übernehmen soll.

Straßen und Plätze Auch hier soll es ein neues Einsatzteam geben, das ebenfalls derzeit besetzt wird. Dieses soll auch Graffiti entfernen und andere Aufgaben neben üblichen Reinigungsarbeiten übernehmen. An dieser Stelle ist auch zeitweise noch die Awista damit beauftragt.

Abfallablagerungen Das Ermittlungsteam hier gibt es bereits – neun Mitarbeiter sind damit befasst, illegale Müllablagerungen nachzuspüren, Bußgeldbescheide zu verfügen und allgemein dafür zu sorgen, dass dies in Zukunft weniger wird. Im Sommer sollen zwei weitere Mitarbeiter hinzukommen. 2021 kamen so 95.000 Euro an Bußgeldern zusammen. Wie Mark Lindert vom Umweltamt im Ausschuss erläutert, gebe es für illegale Müllablagerungen einige Hotspots, die bekannt und entsprechend unter Beobachtung seien: „Dort, wo die soziale Kontrolle gut funktioniert, lädt kaum jemand seinen Müll ab.“

Stadtsauberkeits-App Die App „Düsseldorf bleibt sauber“ wird laut Verwaltung immer häufiger genutzt. Eingeführt wurde sie 2018 im Juni. Von April 2019 bis März 2020 gingen 12.866 Meldungen ein, 2021/22 waren es 17.050 Meldungen. Allerdings gehen viele inzwischen auch doppelt ein. 6535 beschäftigten sich mit „wilden Müllkippen“, 3877 mit Müll neben Containern. Um solche größere Ansammlungen von Müll einzusammeln, sind die Mitarbeiter inzwischen mit einem sogenannten Pressfahrzeug unterwegs, das auch größere Mengen fassen kann.

Abfallbehälter In der gesamten Stadt sind es rund 6200 Straßenpapierkörbe. Aktuell werden wöchentlich etwa 28.800 Leerungen durchgeführt. Von März bis November werden diese Behälter durch 436 „Saisontonnen“ ergänzt. 258 davon stehen am Rheinufer, 148 in Parks und 30 am Angermunder Baggersee. Ein Mehr-Tonnensystem im öffentlichen Raum, bei dem Abfälle nach Wertstoffen getrennt werden, hält Lindert nicht für durchsetzungsfähig. Es sei in einigen Städten erprobt worden, werde aber nicht gut angenommen oder verstanden.

Ehrenamtliche Initiativen Die Anzahl an Initiativen, die sich mit Sammelaktionen an die Stadt wendet, nimmt beständig zu. Gab es 2018 nach Angaben der Verwaltung noch 17 Kontaktaufnahmen mit 23 Müllsammelaktionen, hat sich diese 2021 auf 96 Anfragen und 228 Aktionen gesteigert. In diesem Jahr haben bereits 91 Aktionen stattgefunden.

Die Stadt möchte diese Initiativen, Firmen und Einzelpersonen unterstützen. So gebe das Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz Handschuhe und Müllsäcke ebenso wie Handgreifer aus, heißt es. Die Abholung werde teilweise mit der Awista koordiniert. Eine halbe Stelle soll dafür im Amt geschaffen werden, da aufgrund vieler Nachfragen die Arbeit nicht mehr nebenbei erledigt werden kann.

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