Gescheiterter Auftritt in Düsseldorf Absage von Ed-Sheeran-Konzert setzt Geisel unter Druck

Nach dem Umzug von Ed Sheeran nach Gelsenkirchen sind OB Geisel und Konzertmanager Brill in Erklärungsnot. Warum sind nun doch zwei Stadion-Konzerte möglich? Der Veranstalter erhebt derweil schwere Vorwürfe gegen Düsseldorf.

Nach dem Umzug von Ed Sheeran nach Gelsenkirchen sind OB Geisel und Konzertmanager Brill in Erklärungsnot. Warum sind nun doch zwei Stadion-Konzerte möglich? Der Veranstalter erhebt derweil schwere Vorwürfe gegen Düsseldorf.

Nach dem Umzug von Ed Sheeran nach Gelsenkirchen sind OB Geisel und Konzertmanager Brill in Erklärungsnot. Warum sind nun doch zwei Stadion-Konzerte möglich? Der Veranstalter erhebt derweil schwere Vorwürfe gegen Düsseldorf.

Foto: dpa/David Young

Der Umzug des britischen Superstars Ed Sheeran in die Gelsenkirchener Arena sorgt für Empörung bei den Gegnern der Open-Air-Fläche in Düsseldorf. Die Baumschutzgruppe zeigt sich erstaunt, dass doch die Aufteilung in zwei kleinere Konzerte im Stadion möglich ist, die sie seit März gefordert hatte. Die Gruppe verweist auf eine Mail des Chefs der städtischen Veranstaltungstochter D.Live, Michael Brill. Der hatte vor der politischen Ablehnung geschrieben, dass Sheerans Tournee-Plan zwei Konzerte nicht zulasse. CDU-Kreisparteichef Thomas Jarzombek schrieb bei Facebook: „Wir wurden belogen und betrogen.“ Ähnlich äußern sich etliche empörte Menschen im Internet.

Zugleich droht eine harte Auseinandersetzung mit dem Veranstalter FKP Scorpio. Der behauptet, die Düsseldorfer Verantwortlichen hätten im Frühjahr signalisiert, dass nichts mehr schiefgehen könne.

Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) und Brill stellten gestern bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz ihre Sicht dar. Brill sagte erneut, eine Verlegung in die Arena sei nie eine Option gewesen. Das Stadion fasse mit dem Aufbau der Tournee rund 38.000 Menschen – die 85.000 Karteninhaber hätten also sogar auf drei Abende verteilt werden müssen. In die Arena auf Schalke passen hingegen bei gleichem Aufbau 52.500 Menschen. Der Veranstalter kann also sogar weitere Tickets verkaufen. „Es geht nur um Kapazitäten“, sagt Brill.

Dass der Sänger für einen weiteren Abend zur Verfügung stehe, sei mit Düsseldorf nie diskutiert worden, sagt Brill. Dies sei offenbar ein Notfallplan. „Das kam auch für mich überraschend.“ Die Folgerung, dass das neue Gelände an der Messe nicht nötig gewesen wäre, weist er zurück. „Ohne das Gelände wäre Düsseldorf nie im Spiel gewesen.“

Der Veranstalter beklagt die finanziellen Folgen der Ablehnung. FKP-Scorpio-Chef Folkert Koopmans hat zwar den Totalausfall abgewendet, betont aber, dass etwa durch den Planungsaufwand nun Mehrkosten von geschätzt mehr als einer Million Euro zusammengekommen seien. Er will eine Schadensersatzklage prüfen. Man sei der Überzeugung, dass es im Vorfeld schon eine Zusage der Stadt gegeben habe, sagte er unserer Redaktion. „Man hat uns das Signal gegeben, dass nichts mehr anbrennen kann.“

Nur weil es so positive Signale gegeben habe und ein langes Vertrauensverhältnis mit der Stadttochter D.Live (früher: DCSE) bestehe, habe man sich überhaupt entschieden, von Essen wegzugehen, sagt Koopmans. Außerdem habe die Stadt FKP Scorpio nicht mitgeteilt, dass es zweier Genehmigungen für das Konzert bedarf – von der Politik und den Ämtern. Diesen Vorwurf weist der Leiter des OB-Büros, Jochen Wirtz, zurück. „Wir haben das Verfahren immer richtig dargestellt.“

Geisel wehrte sich derweil erneut gegen die Kritik, er sei nicht auf die Skeptiker zugegangen. Er habe das Gespräch gesucht, sagte er. Auf die Pleite könnte eine längere politische Aufarbeitung folgen. Die Grünen erwägen bereits eine Anfrage für den Stadtrat.

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