Nach Gerichtsurteil in Düsseldorf Händler will gegen Verbot des Verkaufssonntags mobilisieren

Düsseldorf · Eigentlich sollten die Geschäfte der südlichen Innenstadt am Sonntag (1. Juli) öffnen dürfen - daraus wird jetzt nichts. Ein Gericht verbot vorerst den verkaufsoffenen Sonntag. Ein Second-Hand-Laden ruft jetzt zum Widerstand gegen die Gewerkschaft.

 Carsten Heinrichs vom Secondhand-Laden Jacke wie Hose hatte fest mit dem verkaufsoffenen Sonntag gerechnet.

Carsten Heinrichs vom Secondhand-Laden Jacke wie Hose hatte fest mit dem verkaufsoffenen Sonntag gerechnet.

Foto: anne orthen

Das Urteil des Verwaltungsgerichts hat Carsten Heinrichs vom Secondhand-Laden Jacke wie Hose eiskalt erwischt. Der Händler hatte fest damit gerechnet, dass er am Sonntag, 1. Juli, sein Geschäft in Unterbilk öffnen darf, „so viel zum Thema wasserdichtes Gesetz“, sagt Heinrichs, der die Reform der NRW-Landesregierung von März dieses Jahres meint, die endlich mehr Rechtssicherheit für Händler, Kommunen und Kunden bringen sollte.

Zuletzt hatte es Ärger um den verkaufsoffenen Sonntag am ersten Dezemberwochenende in 2017 gegeben. Damals traf es vor allem die Händler rund um die Lorettostraße. „Deswegen haben wir diesmal auch nichts vorbereitet“, sagt Christian Holthausen von der Werbegemeinschaft Lorettoviertel. Zu unsicher sei den Händlern die Reform gewesen, „es fehlte der Präzedenzfall“, sagt Holthausen.

„Jacke wie Hose“ hat am 1. Juli trotzdem auf

Das Verwaltungsgericht begründet die Entscheidung mit dem „besonderen verfassungsrechtlichen Schutz der Sonntagsruhe“, heißt es im Beschluss. In den Düsseldorf Arcaden nimmt man die Absage gelassener, „eine Sicherheit gab es keine, wir sind der erste Stadtteil, der nach der neuen Gesetzeslage eine Sonntagsöffnung angemeldet hat“, sagt Centermanager Dennis Stopa, der sich jetzt auf das Fest „Bilk ist auf der Rolle“ rund um das Zentrum konzentrieren will.

Carsten Heinrichs dagegen will trotz Verbots seinen Laden aufmachen, „ohne Beratung, ohne Verkauf“, sagt er. Damit bewege er sich in einer Grauzone, die Kunden können gucken und an einem anderen Tag kaufen. „Wir müssen jetzt mit den Ketten rasseln gegen Verdi und die Regierung“, sagt der Händler, der jetzt Werbegemeinschaften aus dem ganzen Stadtgebiet mobilisieren will, um ein Zeichen zu setzen.

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