Endgültige Entscheidung im Rathaus Ed Sheeran darf nicht in Düsseldorf auftreten

Düsseldorf · Die Überraschung, auf die Veranstalter und Konzertbesucher bis zuletzt gehofft hatten, ist ausgeblieben: Der Stadtrat stoppt das Konzert von Ed Sheeran am 22. Juli an der Messe. Nun richten sich alle Blicke auf den Veranstalter.

Ed Sheeran sucht nach einer Fläche in NRW, auf der er ein Konzert vor 85.000 Zuschauern geben darf.

Ed Sheeran sucht nach einer Fläche in NRW, auf der er ein Konzert vor 85.000 Zuschauern geben darf.

Foto: dpa/Str

Der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung des Düsseldorfer Stadtrats hat die Genehmigung für das Ed-Sheeran-Konzert am Mittwochnachmittag verweigert. Dies wurde dem Veranstalter FKP Scorpio umgehend mitgeteilt. Damit droht die Absage des Konzerts, für das bereits 85.000 Tickets verkauft worden sind - falls nicht doch noch eine kurzfristige Verlegung gelingt.

FKP Scorpio teilte unmittelbar nach der Sitzung mit, man habe mit dem Management von Ed Sheeran die Entscheidung mit „Verwunderung und grenzenloser Enttäuschung“ zur Kenntnis genommen.

Veranstalter sucht weiter nach Alternative

Mit dem Künstler und seinem Management arbeitete man nun mit aller Kraft an einer Lösung, um Ed Sheeran doch noch nach NRW zu holen. Die Informationen dazu würden in den kommenden Tagen bekanntgeben, man bitte nun um Geduld. Die Absage sei eine Premiere in den 30 Jahren, in denen man Konzerte veranstalte, heißt es weiter in der Mitteilung. „Auch vor diesem Hintergrund hält es der Veranstalter für unverantwortlich, wie unter der mutwilligen Inkaufnahme eines erheblichen Imageschadens für die Stadt Düsseldorf eine auf Desinformation basierende und politisch motivierte Entscheidung getroffen wurde.“

Oberbürgermeister scheitert an den Grünen

In den Vorberatungen lehnten nach rund zweistündiger Debatte alle drei Fachausschüsse (Umwelt, öffentliche Einrichtungen, Ordnung und Verkehr) sowie die Bezirksvertretung 5 die Sondergenehmigung mit breiter Mehrheit ab. Diese Gremien hatten aber nur empfehlende Wirkung.

Das ablehnende Votum war erwartet worden, nachdem sich die Fraktionen von CDU und Grünen jeweils auf ein Nein festgelegt hatten. Auch Linkspartei und Tierschutz/Freie Wähler lehnen den Auftritt ab. Nur SPD und FDP haben zugestimmt.

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Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) war mit dem Versuch gescheitert, die Grünen doch noch umzustimmen. Er hatte unter anderem angeboten, dass als Ausgleich für die 104 gefällten Bäume eine große Menge von Straßenbäumen gepflanzt wird.

Die Grünen entschieden trotzdem am Montag auch in einer zweiten Abstimmung mit großer Mehrheit gegen die Veranstaltung. Sie kritisieren, dass eine langfristige Perspektive für das Open-Air-Gelände auf dem Messeparkplatz noch nicht klar ist.

Mehrere Ausschüsse des Stadtrats berieten am Mittwochnachmittag über das Thema, anschließend erfolgt die Abstimmung im Planungsausschuss. Er hätte einer Sondergenehmigung zustimmen müssen, damit der Parkplatz für das Konzert genutzt werden darf.

Das einzige NRW-Konzert von Sheerans aktueller Tournee ist damit schon an zwei Orten gescheitert: Eigentlich war es auf dem Flughafen Essen/Mülheim geplant gewesen. Dort bereiteten der Vogelschutz und mögliche Bomben-Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg aber Probleme. Dadurch entstand im Frühjahr die Idee, die eigentlich erst für das kommende Jahr geplante Open-Air-Fläche in Düsseldorf früher einzuweihen. Ob das Gelände nun doch noch in Betrieb geht, ist nach dem politischen Streit ungewiss.

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