Stadtteilerneuerung in Düsseldorf Lebensqualität soll gesteigert werden

Düsseldorf · Die Stadt bewirbt sich um die Verlängerung des Förderprogramms Soziale Stadt für Teile von Rath und Mörsenbroich. Projekte für mehr als 11 Millionen Euro sind geplant. Diese sollen das Umfeld und Freizeitangebote verbessern.

Der Grünzug an der St. Franziskus-Straße soll bis in den Aaper Wald verlängert werden.

Der Grünzug an der St. Franziskus-Straße soll bis in den Aaper Wald verlängert werden.

Foto: Marc Ingel

Die Stadtverwaltung möchte weitere Fördergelder für die Stadtteile Rath und Mörsenbroich aus dem Programm Soziale Stadt erhalten. Um diese beantragen zu können, musste ein sogenanntes integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) erstellt werden. In dem Konzept werden Maßnahmen und Projekte zusammengefasst, die dazu beitragen sollen, dass Rath und Mörsenbroich weiter aufgewertet werden können. Dafür wurden auch zahlreiche Bewohner, darunter auch Jugendliche sowie Vereine befragt.

In der Sitzung der Bezirksvertretung 6 wurde das Konzept nun vorgestellt. Dieses umfasst unter anderem eine Bilanz zum bisherigen Erneuerungsprozess, für den bereits rund 3,9 Millionen Euro in die beiden Stadtteile flossen. Vorgestellt werden aber auch die geplanten Projekte, deren Kosten, der dazugehörige Zeitplan und das Fördergebiet. Dieses wurde diesmal erweitert, um dringende Wünsche von Bürgern und Politik berücksichtigen zu können, die sich beim ersten Programm entwickelt haben, die aber außerhalb des ersten Fördergebietes lagen und deshalb nicht angegangen werden konnten.

Die geschätzten Gesamtkosten für die diesmal geplanten Projekte belaufen sich auf gut 11,4 Millionen Euro. 60 Prozent der förderfähigen Kosten, das sind rund 6,6 Millionen Euro, wird das Land übernehmen. Die Stadt will ihren Anteil aber noch durch Mittel aus weiteren Fördertopfen senken. Teilweise gab es hierfür bereits Zusagen.

Die geplanten Maßnahmen, die bis 2028 auf den Weg gebracht sein sollen, wurden einzelnen Handlungsfeldern zugeordnet. In den Bereich Stadtgestalt und Wohnen fällt beispielsweise die Aufwertung des Kreitenplatzes, die Fortsetzung des Hof- und Fassadenprogramms und die Sanierung des Spielplatzes Mühlenbroich. Am Vogelsanger Weg soll zudem ein neuer Spielplatz gebaut werden.

Zum Handlungsfeld Grün- und öffentlicher Raum gehört das größte und mit mehr als fünf Millionen Euro teuerste Projekt: eine neue Verbindung in den Aaper Wald. Diese soll über die Straße Rather Broich und den Schützenplatz Rath, die U72-Strecke querend, in den Aaper Wald verlaufen. Bislang ist in diesem Bereich kein direkter Zugang in den Wald vorhanden, sodass die Bürger lange Umwege von bis zu zwei Kilometern in Kauf nehmen müssen, um dorthin zu gelangen.

Zum Handlungsfeld öffentliche Einrichtungen und Angebote gehören etwa die Erweiterung des Abenteuerspielplatzes zu dem Lernort „Wir erleben unsere Natur und Umwelt“ und die Überdachung des Bolzplatzes St.-Franziskus-Straße, was eine Nutzung bei Regen und Hitze ermöglichen würde. In den Bereich Verkehr und Mobilität fällt die Aufwertung der Unterführung zwischen Selbecker- und Helmutstraße. Damit würde ein seit vielen Jahren geäußerter Wunsch der Bezirksvertretung erfüllt werden. Das Gremium hat in der Vergangenheit bereits mehrere Anträge gestellt, um das zu erreichen. Da deren Umfeld zur Deutschen Bahn gehört, ist bislang aber wenig geschehen.

In die Kategorie Struktur, Engagement und Identität fällt unter anderem die Fortführung eines Verfügungsfonds. Aus diesem können Bürger und Vereine Gelder für die Umsetzung eigener Ideen beantragen. In der Vergangenheit zählten dazu beispielsweise die kostenfreie Fußballschule des DJK Agon, der Schulgarten des Friedrich-Rückert-Gymnasiums und ein Frühlingsfest in der Sahle-Siedlung.

Die Unterführung an der Helmutstraße in Rath soll aufgewertet werden.

Die Unterführung an der Helmutstraße in Rath soll aufgewertet werden.

Foto: Julia Brabeck

Das Konzept wird nun in verschiedenen Ausschüssen vorgestellt und soll am 17. Mai im Rat beschlossen werden. Nach diesem Grundsatzbeschluss werden die einzelnen Maßnahmen geplant und dann jeweils zur Beschlussfassung der Bezirksvertretung vorgelegt. Diese lobte bereits das Konzept. Sie möchte aber noch erfahren, welche Projekte von den Bürgern gewünscht, aber nicht umgesetzt werden können. „Vielleicht kann die Bezirksvertretung davon noch etwas umsetzen“, sagt Lukas Mielczarek (Grüne).

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